Am Anschlag: Das Schweizer Pflegepersonal leidet unter der hohen Belastung und den schlechten Arbeitsbedingungen. Ein Rückschlag für die Demokratie: In Nigeria lässt die Regierung kurzfristig die Präsidentschaftswahlen um eine Woche verschieben. Ein guter Vorschlag: Organisiere ein Konzert in deinem eigenen Wohnzimmer – ganz einfach über die Webplattform sofaconcerts.org. Dies sind die Themen unserer heutigen Infosendung.
Pflege-Umfrage: Alarmierende Ergebnisse
Die Ergebnisse der aktuellen Pflege-Umfrage der UNIA sind erschreckend. Für fast die Hälfte der rund 1‘200 Befragten ist bereits klar: Sie wollen oder können nicht bis zur Pensionierung in ihrem Beruf bleiben. Die Gründe dafür sind vielfältig, ausschlaggebend sind aber vor allem die hohe Belastung durch unzureichende Arbeitsbedingungen sowie gesundheitliche Probleme durch den Pflegeberuf. Dies ist umso alarmierender, da die Mehrheit der Befragten 30 Jahre oder jünger sind und viele davon erst seit kurzem in der Pflege arbeiten. Die jüngere Generation sieht im Pflegeberuf offensichtlich keine Zukunftsperspektive. Das wiederum wird den Personalmangel in dieser Branche künftig noch anheizen.
Tatsache ist, die Forderung nach einer besseren Finanzierung der Pflegebranche liegt bereits seit längerem auf dem Tisch. Ein politischer oder gar wirtschaftlicher Veränderungswille ist indes aber kaum wahrnehmbar.
Die Umfrage der UNIA macht deutlich – eine Debatte über die Arbeitsbedingungen der Pflegefachkräfte muss zur Grundsatzdebatte werden. Die tiefen Löhne seien schliesslich symptomatisch für einen Beruf, der seit jeher als „Frauenberuf“ wahrgenommen werde, so die Gewerkschaften. Daher sei der Kampf für bessere Arbeitsbedingungen im Pflegebereich eng verbunden mit dem Kampf für die Gleichstellung von Mann und Frau.
Nigeria in Aufruhr
Wenige Stunden bevor die Wahllokale hätten öffnen sollen, wurden die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Nigeria auf kommenden Samstag verschoben. Millionen von Menschen sind weit gereist, um ihre Stimme abzugeben, und standen am Sonntag vor geschlossenen Wahllokalen. Was eine Vorzeigewahl hätte sein sollen, droht nun zu einem demokratischen Desaster zu werden. Im westafrikanischen Land regieren Enttäuschung, Schuldzuweisungen und Verschwörungstheorien.
Heinrich Bergstresser, Politologe, Afrikanist und freier Mitarbeiter des German Institute of Global and Area Studies in Hamburg ist überzeugt, dass nur die aktuelle Regierung unter Präsident Muhammadu Buhari die Mittel hatte, diese Wahl zu korrumpieren. Ihn erinnern die aktuellen Ereignisse stark an die letzten Wahlen in Nigeria, die ihrerseits verschoben wurden. Die Regierung klammere sich an die Macht, und versuche mit allen Mitteln die aussichtsreiche Wahl seines Herausforderers, des Unternehmers Atiku Abubakar zu verhindern.
Konzerte bei dir zuhause: Sofaconcerts
Deine Lieblingsband bei dir zu Hause? Sofaconcerts macht’s möglich. Die Webplattform vermittelt internationale Künstler*innen für Konzerte in WGs, Ateliergemeinschaften, Werkstätten oder Coiffeursalons. So können Gäste Livemusik in einem intimen Rahmen erleben und Bands in einem persönlichen Umfeld ihr Können zum Besten geben.
Im Januar fand ein solches Sofa-Konzert in einer WG im Marzili statt, das Duo Noti Wümié spielte im Estrich eines Mehrfamilienhauses vor rund 40 Gästen. Wenn auch du gerne ein solches Konzert bei dir zu Hause veranstalten möchtest, dann könnte das Timing nicht besser sein: Viva con Agua ist eine Initiative, die sich für die Trinkwasserversorgung in Ländern des globalen Südens engagiert. Sie sucht zurzeit Locations für Sofa-Konzerte im März. Sobald du auf sofaconcerts.org ein Gastgeber*innen-profil erstellst hast, kannst du dich auch als Charity-Host bewerben um Acts wie Dabu Fantastic, Knackeboul oder Marc Amacher bei dir zu Hause zu empfangen.