…im Asylwesen. Die Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht zeigt in ihrem neuen Bericht, wie ungerecht und gefährlich die Prüfung der Glaubwürdigkeit von Asylsuchenden oft ist. Seit dreissig Jahren kämpft der Verein Alpeninitiative für die Verlagerung des Strassenverkehrs auf die Schiene – mit Erfolg: vor 25 Jahren wurde die Alpeninitiative an der Urne angenommen, allerdings ist die vollständige Umsetzung bis heute nicht passiert. MiSsa Blue schluckt schwerter und erzählt darüber:
Kritik an der Glaubhaftigkeitsprüfung im Asylwesen
Wer seine Flucht nicht glaubhaft bezeugt, hat keine Chance auf Asyl – so der Grundsatz der Schweizer Migrationsbehörden. Die Mehrheit der Asylgesuche wird denn auch wegen mangelnder Glaubwürdigkeit abgelehnt.
Dies kritisiert die Schweizerische Beobachtungsstelle für Asyl- und Ausländerrecht SBAA in ihrem neuen Fachbericht: Die Anforderungen der Behörden an die Glaubwürdigkeit im Asylverfahren seien viel zu hoch, weil dadurch vor allem besonders verletzliche Personen, wie traumatisierte Personen und Jugendliche, benachteiligt würden.
Die SBAA verlangt deshalb, dass die Traumatisierung von Personen im Asylverfahren nicht als Ausnahme, sondern als Grundsatz anerkannt wird, und alle Beteiligte – Befragende, Dolmetscher und Rechtsvertreterinnen – stärker psychologisch geschult werden, damit sie Traumata frühzeitig erkennen, und die Asylsuchenden an medizinische Fachpersonen verweisen können.
RaBe hat mit Noémi Weber, der Geschäftsleiterin der SBAA, gesprochen:
25 Jahre Alpeninitiative
Am 20. Februar 1994 wurde die Alpeninitiative überraschend angenommen. Ziel war es, den Güterverkehr von den Strassen auf die Schiene zu verlagern und die Transitstrassen nicht weiter auszubauen. Doch noch immer fahren mehr Lastwagen über die Alpen als gesetzlich festgelegt und eine zweite Gotthardröhre wird gebaut.
Für Regula Rytz, Präsidentin der Grünen Schweiz und Vorstandsmitglied der Alpeninitiative ist das Jubiläum der Alpeninitiative dennoch ein Grund zum Feiern. Viele Ziele seien in der Zwischenzeit erreicht worden, im Vergleich zu den Nachbarländern der Schweiz habe man deutlich mehr Güter auf die Schienen verlagern können. Andere Ziele jedoch, wie zum Beispiel bis Ende 2018 nur noch 650’000 Lastwagen pro Jahr über die Alpen fahren zu lassen, wurden nicht erreicht. Noch immer sind es fast eine Million Schwertransporte im Jahr. Der Bundesrat vertröstet auf die Eröffnung des Ceneri-Basistunnels 2020. Die Kapazität auf den Schienen würde eigentlich bereits genügen, meint Regula Rytz gegenüber RaBe. Das Problem sei, dass der Gütertransport auf der Strasse immer noch attraktiver sei. Zudem seien Zufahrtsstrecken in Deutschland und Italien noch nicht ausgebaut. Sorgen bereiten der Präsidentin der Grünen vor allem die Zukunftsprognosen. Bei einer Verdoppelung des internationalen Güterverkehrs müsse ein grundsätzliches Umdenken stattfinden, denn die Verlagerung auf die Schienen sei dann auch keine Lösung mehr.
«33 cm sind kurz das reicht nicht bis in den Magen runter»
Die Performance-Künstlerin MiSsa Blue tut etwas, was weltweit gerade mal 200 Menschen beherrschen: Schwertschlucken.
Bereits als kleines Mädchen sei für sie klar gewesen, dass sie auf eine Bühne gehöre, sagt die Deutsche. Die Anfänge im Showbusiness waren allerdings hart. Ihre ersten Kostüme habe sie in London im Billigladen «Pound-Shop» erstanden. Wenn diese kaputt gingen, wurden sie mit Klebeband geflickt. Mit ihren Auftritten in Untergrund-Clubs erarbeitete sich die Unermüdliche aber nach und nach einen Namen in der Szene und gehört heute zu den bekanntesten Burlesque-Performerinnen Europas.
MisSa Blue bietet mit ihren Auftritten aber nicht einfach nur gute Unterhaltung, sondern thematisiert in einigen ihrer Performances auch die Lage von people of colour im Showbusiness. «Wir sind nach wie vor krass untervertreten und Rassismus ist auch in unserem Berufsumfeld ein Thema», sagt sie. Weltweit gibt es nur drei Frauen mit afrikanischen Wurzeln, welche als Schwertschluckerinnen auftreten.
Die Kunst des Schwertschluckens erlernte MisSa Blue im legendären New Yorker Vergnügungspark Coney Island. Im RaBe-Inteview gewährt sie Einblick, was beim Schlucken eines 45 cm langen Schwertes genau passiert, welche Vorbereitungen es zu treffen gilt und verrät, wie Schwertschlucker*innen den internationalen Tag des Schwertschluckens (23. Februar) feiern:
Ausschnitt aus einer Schwertschluck-Performance von Burlesque-Künstlerin MiSsa Blue: