Heute ist bekannt, wie die Welt von oben aussieht, existieren doch zahlreiche Fotografien geschossen aus Flugzeugen, von Satelliten oder von Drohnen. Vor 130 Jahren war das noch ganz anders.
1887 liess sich ein Toggenburger namens Eduard Spelterini (1852–1931) in Paris seinen eigenen Heissluftballon anfertigen und befuhr von da an die Lüfte. Stets dabei: seine analoge Kamera. Die Fotos, welche der Abenteurer bei seinen Fahrten schoss, waren eine Sensation, denn für viele war es das erste Mal, dass sie die Schweiz von oben sahen. Spelterinis Bilder eröffneten eine völlig neue Perspektive – die Vogelperspektive.
Mit seinen Aufnahmen gehört Spelterini zu den Pionieren der Luftaufnahme. Er fotografierte nicht nur die Schweiz, sondern auch Frankreich, England, Russland, Dänemark, Griechenland, Ägypten und Italien von oben. Ausserdem überflog der Ballonkapitän 1989 die Alpen, obwohl dies aufgrund der Winde für unmöglich gegolten hatte.
Ein Teil von Spelterinis Fotografien ist nun in der Ausstellung «Von oben» in der Schweizerischen Nationalbibliothek zu sehen. Die Austellung dokumentiert die Geschichte und Entwicklung der Lufaufnahmen in der Schweiz und spannt dabei den Bogen von Spelterinis analogen Fotografien über Flugzeug- und Satellitenaufnahmen bis zu Drohnen-Bilder.
«Von oben», 28. Februar bis 28. Juni, Schweizerischen Nationalbibliothek, Bern.