Im RaBe-Info geht es um die Überbauung des ehemaligen Alten Tramdepot Burgernziel und den geplanten Widerstand. Ausserdem beschäftigen wir uns in der Sendung mit dem schwerwiegenden und willkürlichen Urteil gegen Nasrin Sotoudeh. Die renommierte, iranische Menschenrechtsanwältin wurde zu 33 Jahren Haft und 148 Peitschenhieben verurteilt.
Altes Tramdepot Burgernziel
Nach jahrelangem Hickhack schien die Überbauung des ehemaligen Tramdepots Burgernziels beschlossene Sache. Sämtliche Initiativen, das Projekt zu stoppen wollten, sind gescheitert. Schliesslich vergab die Stadt das Land im Baurecht an die beiden Investoren der Gebäudeversicherung Bern und der Wohnbaugenossenschaft 8.
Nun aber macht sich erneut Widerstand breit: Ein Komitee aus dem Murifeld-Quartier verlangt, dass die Abstimmung vom November 2015 zur Überbauung Burgernziel wiederholt werde, weil in der Abstimmungsbotschaft Unwahrheiten verbreitet worden seien. Mitnichten sei das Areal derzeit ungenutzt, wie die Abstimmungsbotschaft glauben machen wollte, betont Stefan Käsermann vom Initiativ-Komitee für den Erhalt des Tramdepots Burgernziel. Das Komitee hat nun ein halbes Jahr Zeit, die notwendigen 5000 Unterschriften zu sammeln.
33 Jahr Haft für iranische Anwältin
Die iranische Anwältin und Menschenrechtsaktivistin Nasrin Sotoudeh kämpfte gegen den Kopftuchzwang und die Todesstrafe und vertrat regelmässig Regime-KritikerInnen vor Gericht. Dafür erhielt sie vor 4 Jahren den begehrten Sacharow-Preis.
Nicht von ungefähr ist diese Frau, die kein Blatt vor den Mund nimmt, dem iranischen Regime ein Dorn im Auge. Seit letztem Juni sitzt sie in Teheran in Haft und wurde nun wegen angeblicher staatsfeindlicher Propaganda, Beleidigung des Obersten Führers und Spionage zu insgesamt 33 Jahren Haft und 148 Peitschenhieben verurteilt. Zahlreiche Regierungen und Menschenrechtsorganisationen haben dieses Urteil scharf kritisiert. Eine Kampagne von Amnesty International zur sofortigen Freilassung von Nasrin Sotoudeh läuft.