Ein Klangexperiment der Hochschule der Künste Bern HKB liess Käse zu Klang reifen – jetzt wurden erste Resultate präsentiert. Und das Festival der Kulturen lädt zum Fest gegen Rassismus ein.
Wie Klang den Käse verändert
Medien aus aller Welt kamen letzte Woche nach Burgdorf, um die ersten Resultate einer unorthodoxen Studie zu kosten. Studierende der Hochschule der Künste Bern HKB hatten ein aussergewöhnliches Experiment mit einem Käser realisiert: Sie beschallten acht Emmentaler Käse während einem halben Jahr mit Musik. Im Keller des Käsehauses K3 reiften die Käselaibe in speziell angefertigten Kisten zu Techno, Klassik, Rap, Rock, Pop und diversen Sinus-Tönen.
Eine sensorische Konsensanalyse der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHaW zeigte auf, es gab leichte Veränderungen, wie ein Käse nach der Behandlung schmeckte. Hip-Hop führte tatsächlich zu fruchtigerem Käse. Auch eine Jury von Gastro-Kritiker*innen kam zu einem ähnlichen Schluss. Eine biochemische Analyse steht noch aus.
Gegenüber RaBe sagte Jury-Präsident Peter Kraut, auch die Löcher des Emmentalers seien dank Hip-Hop etwas grösser geworden. Der zuständige Käser Beat Wampfler will nun schauen, ob er den klangbehandelten Käse kommerziell ausschlachten will. Für die Beteiligten ist das Experiment auch deshalb geglückt, weil ein interessanter Kulturaustausch zwischen ländlicher Kultur und urbanen Kunstwissenschaften zustande kam.
Die Resultate sowie Infos zur Musik wurden auf einer speziellen Webseite präsentiert.
Die Reportage von RaBe:
Mit Vielfalt gegen Rassismus
Am kommenden Samstag findet in der Heiliggeistkirche in Bern bereits zum dritten Mal in Folge das Festival der Kulturen statt. Dabei treffen Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt aufeinander, um gemeinsam einen freundschaftlichen Wettkampf in den Sparten Musik, Tanz, Mode und „visual arts“ auszutragen. Von HipHop bis Jodel und von Albanien bis Senegal, – am Festival der Kulturen wird nichts ausgelassen, denn es soll so vielfältig, bunt und laut wie möglich werden.
Beim Festival der Kulturen geht es aber nicht nur ums Singen und Tanzen, sondern vielmehr darum ein Zeichen gegen Rassismus zu setzten. Schliesslich bildet das Festival einen Programmhöhepunkt während der Berner Aktionswoche gegen Rassismus, die noch bis am kommenden Dienstag von statten geht.
Bei uns im RaBe-Studio zu Gast war die nigerianischstämmige Sängerin und Tänzerin Pat Santschi. Sie ist Mitglied der Organisation „Ajere African Heritage“ und Mit-Organisatorin des Festivals der Kulturen.
Mit unserem Inforedaktor Salim Staubli sprach sie über die Wirkungsmacht von „Vielfalt“, im gemeinsamen Kampf gegen Rassismus: