Für Gleichbereichtigung, Integration und Inklusion – die Diversity Roadmap gibt Tipps für mehr Diversität im Musikumfeld. Zum runden Geburtstag von Rössli Bar und Bühne blicken wir mit fünf Kollektiv-Mitgliedern zurück auch bewegte 10 Jahre. Das und mehr gibts im heutigen Info-Podcast zu hören:
Gleichbereichtigung, Integration und Inklusion im Musikumfeld
Sind Männer und Frauen auf euren Bühnen ausgewogen vertreten? Kommen in eurem Team Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen? Achtet ihr in eurer Kommunikation auf vielfältige Darstellung in Text und Bild? Es sind Fragen wie diese, welche die Diversity Roadmap aufwirft. Die «Strassenkarte» zu mehr Diversität ist ein Projekt, welches Helvetiarockt zusammen mit Petzi, dem Dachverband der Schweizer Musikclubs und Festivals, ins Leben gerufen hat.
Auf dem A3-grossen Plan sind Tipps versammelt, welche helfen sollen, im Club- oder Festival-Umfeld Gleichberechtigung, Partizipation, Inklusion und Vielfalt voranzutreiben. Auch wenn im Musikgeschäft bereits eine Sensibilisierung bezüglich Diversität stattgefunden habe, so gebe es doch nachwievor viel zu tun, bei der Berücksichtigung sexueller, ethnischer und sozialer Hintergründe, sagen Letizia Carigiet von Helvetiarockt und Isabelle von Walterskirchen von Petzi im Interview mit Rabe.
10 Jahre Rössli – das grosse Jubiläum
Die Rössli-Bar der Reitschule wird 10 Jahre alt. Das Kollektiv Sous le Pont –Rössli feiert mit seinen Gästen zehn Tage lang ihre Bar und Bühne. «Zum Jubiläum zwei Wochen Idiotie» steht im Programmheft.
Das Rössli schaut auf eine bewegte Geschichte zurück. In den Neunzigern war der Vorraum der Reitschule ein Refugium für Obdachlose. Im Herbst 1996 wurde der Vorraum von der Stadt geräumt und bis zur Decke mit 1000 Kubikmetern Beton gefüllt, als repressive Massnahme gegen Gewalt und die offene Drogenszene. Erst vier Jahre später spitzten die Betreiber*innen der Reitschule den Beton wieder raus und richteten das Info –Café «iFluss» ein. Doch Verschwunden waren die Probleme nicht, einige Jahre später löste sich das i-Fluss-Kollektiv wieder auf, zu schwierig war es, die Bar am Bug der Reitschule zu betreiben.
Das Restaurant Sous le Pont übernahm das Sorgenkind und eröffnete kurze Zeit später mit neuen Kollektivmitgliedern die Rössli Bar und Bühne. Zu Beginn war es eine kleine Ressortgruppe, fast ausschliesslich Männer, die im Rössli hinter der Bar arbeiteten oder Kultur veranstalteten. Damit diese nicht ausbrennen, lernte das Servicepersonal vom Sous le Pont im Rössli zu arbeiten und umgekehrt. Denn im Rössli zu arbeiten bedeutet lange Arbeitszeiten, hohe Lautstärke und vom Vorplatz in die Reitschule schwappende Konflikte. Doch die Mitarbeiter*innen des Rösslis ziehen eine positive Bilanz der letzten zehn Jahre. Viele legendäre Konzerte und Partys hätten stattgefunden und eine Routine sei in den Raum gekommen. Am wichtigsten sei es, auch ein Ort für Menschen zu sein, die sonst in der Stadt verdrängt würden. Das Welten im Rössli aufeinanderprallten, sei ein grosses Plus für die Reitschule.Es sei dem starken Zusammenhalt im Team zu verdanken, dass das Rössli seit 10 Jahren funktioniere.
Das Jubiläumsprogramm ist auf www.souslepont-roessli.ch zu finden. Happy Birthday Rössli!