In einer kleinen Provinzstadt im Kosovo beschliesst ein homosexuelles Paar zu heiraten. Das ist gemäss Verfassung zwar erlaubt, trotzdem sperren sich im Dorf viele dagegen, darunter auch Politiker*innen, Künstler*innen und Intellektuelle. Und dann ist da auch noch die italienische Kondom-Fabrik die sich ausgerechnet zum gleichen Zeitpunkt im Städtchen ansiedeln will. Das ist alles ein bisschen viel, für die stockkonservative Gesellschaft des Dorfes.
So lautet in etwa die Kurzusammenfassung von «55 Shades of Gay», einer unterhaltsamen, politisch unkorrekten und provokativen Posse aus der Feder des kosovarischen Schrifstellers Jeton Neziraj, dem ehemaligen künstlerischen Direktor des Nationaltheaters in Pristina. Auch wenn «55 Shades of Gay» im Gewand einer Komödie daherkommt, hat das Bühnenstück doch auch einen ernsten Unterton. Fakt ist: Die LGBT-Community hat in der Balkan-Region nachwievor einen schweren Stand. Sie hätten bei den Aufführungen von «55 Shades of Gay» im Kosovo viel Lob bekommen, sagt Jeton Nezirai im Interview mit RaBe. Aber auch Todesdrohungen.
«55 Shades of Gay» läuft noch bis morgen Samstag im Schlachthaustheater gezeigt.