Das RaBe-Info legt heute los mit einer kleinen Ode an das Phänomen Fussballmeister: Seit Vorgestern sind die Young Boys zum zweiten Mal in Folge Schweizer Meister – fast einen Monat vor dem offiziellen Saisonende. Wir haben uns während den Festivitäten ein paar Gedanken zum Wesen von Fussball gemacht.
YB ist wieder Meister
Wenn du dich fragst, warum deine Arbeitskollegin oder dein Nachbar heute mit Ringen unter den Augen, aus dem Mund stinkend und leicht verwirrt durch die Welt geht. Dann gibt es höchstwahrscheinlich eine Antwort: YB ist wieder Meister – und das wurde während den letzten beiden Nächten heftig gefeiert. Als der Herausforderer, der FC Basel, vorgestern Abend nur ein Unentschieden zustande brachte, war klar: die Berner Young Boys sind erneut Fussballmeister – über einen Monat vor Saisonende.
Eine verkaterte Ode an den Fussball:
Die Zitate:
„Da ist dieser Moment, der nur in einem Stadion entstehen kann, da kommt eine phantastische, gemeinsame Erfüllung von Lust zum Ausdruck, weil Tausende gleichzeitig ihre Hoffnungen in diese elf Leute unten auf dem Spielfeld setzen.“ (Salman Rushdie, indisch-britischer Schriftsteller)
„Der Fußball ist einer der am weitesten verbreiteten religiösen Aberglauben unserer Zeit. Er ist heute das wirkliche Opium des Volkes.“ (Umberto Eco, italienischer Philosoph)
„Es war die Hand Gottes.“ (Diego Armando Maradona, argentinische Fussballlegende)
„Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten.“ (Sepp Herberger, deutsche Fussballlegende)
„Jedermann sein eigener Fussball“ (Name von dadaistischer Zeitschrift, Berlin 1919)
„Eines der Probleme beim Fußball ist, dass die einzigen Leute, die wissen, wie man spielen müsste, auf der Pressetribüne sitzen.“ (Robert Lembke, deutscher Fernsehmoderator)
„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ (Ludwig Wittgenstein, deutscher Philosoph)
„Häbed nech am Bänkli“(YB-Song)
Unsere Auswanderer*innen sind Brückenbauer*innen auf der ganzen Welt
Das Forum Schweizer Geschichte zeigt vom 13. April bis am 29. September 2019 die Ausstellung „Die Schweiz anderswo“, welche Schicksale von verschiedensten Menschen zeigt, die in den letzten drei Jahrhunderten aus der Schweiz ausgewandert sind.
Jede*r zehnte*r Schweizer*in wohnte 2018 im Ausland – rund 760’000 Personen – Tendenz steigend. Die sogenannten Auslandschweizer*innen kämpfen mit verschiedensten Problemen, wie zum Beispiel damit, dass sie das Stimmmaterial nicht rechtzeitig erhalten (und E-Voting bis jetzt nicht 100% sicher ist) oder dass sie keine Krankenversicherung abschliessen können und im Ausland kein Bankkonto eröffnen dürfen. Für ihre Interessen setzt sich die Auslandschweizer-Organisation ein. Der Präsident der Organisation, Remo Gysin, sagt gegenüber RaBe, es sei nicht immer einfach, diese Interessen zu vertreten, weil die betroffenen Menschen sehr unterschiedliche Hintergründe und Werthaltungen haben. Im Unterschied zu anderen Ländern gibt es im Parlament keine Quote für eine angemessene Vertretung von Menschen, die nicht im Land wohnen. Dank einer rund hundertköpfigen Parlamentarier*innen-Gruppe aus allen Parteien habe die Organisation trotzdem einen guten Draht zur Politik und den Behörden.
Im Moment ist der Trend, dass Menschen nicht mehr für den Rest des Lebens auswandern, sondern eher kurzfristig, vielleicht für ein paar Jahre. Wie schon vor hundert Jahren gäbe es aber immer noch viele Menschen, die auswandern aus wirtschaftlichen Gründen, erzählt Gysin. Dabei geht es um alte Menschen, die von der AHV und einer kleinen Pension in der Schweiz kaum überleben können, im Ausland hingegen schon.
Das Gespräch mit Remo Gysin, alt-SP-Nationalrat und Präsident der Auslandschweizer-Organisation, über seinen Besuch an der Ausstellung „Die Schweiz anderswo“:
Ebola weiterhin auf dem Vormarsch
Neun Monate sind vergangen seit dem bislang grössten Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo und noch immer konnte die Epidemie nicht unter Kontrolle gebracht werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Letztendlich ist es aber vor allem die mangelhafte Aufklärung innerhalb der Bevölkerung, die eine entscheidende Rolle spielt. Viele Menschen sterben nur deshalb an dieser Krankheit, weil sie den medizinischen Errungenschaften misstrauen und deshalb nicht in die Behandlungszentren kommen. Eine ernüchternde Bilanz angesichts dessen, dass Ebola mit Impfungen und alternativen Behandlungsmethoden mittlerweile deutlich besser bekämpft werden könnte als noch vor wenigen Jahren. Hilfsorganisationen versuchen die Bevölkerung daher aufzuklären und die Epidemie somit allmählich unter Kontrolle zu bringen. Keine einfache Aufgabe, – denn in der Demokratischen Republik Kongo kommt es immer wieder zu politischen und sozialen Spannungen innerhalb der Bevölkerung.
Eine die sich mit solchen Problemen mittlerweile besonders gut auskennt, ist Jeannette Petersen. Die diplomierte Pflegefachfrau war während den letzten Monaten in dem zentralafrikanischen Land im Einsatz für die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Kurz nach ihrer Rückkehr war sie bei uns im Studio zu Gast und sprach mit RaBe über ihren Einsatz vor Ort und über die Gründe weshalb die Epidemie noch immer nicht vorüber ist.
(Audio-Datei verfügbar ab ca. 12 Uhr)