Sollten sich 11 Gemeinden zu «Gross-Bern» zusammenschliessen? Wie argumentiert man gegen Stammtischparolen? Und warum gleicht die Einbürgerung einem Computergame aus den 90er-Jahren? Die Antworten gibts im heutigen Info-Podcast:
«Bern NEU gründen» feiert zehn Jahre Visionen
Der Verein Bern NEU gründen ist seit einem Jahrzehnt ein Zusammenschluss von visionären Menschen, die an eine grössere Stadt Bern glauben. Würden sich Bern und die umliegenden elf Gemeinden zu einem Gross-Bern zusammenschliessen, wäre Bern mit 240’000 Einwohner*innen die zweitgrösste Stadt der Schweiz. Viele Abläufe könnten vereinfacht werden. Die schon jetzt existierende Zusammenarbeit würde weiter vertieft.
Allerdings droht den einzelnen Gemeinden auch ein gewisser Identitätsverlust. Falls Bern zu Gross-Bern würde, müssten die einzelnen neuen Stadtteile denn auch mehr Mitsprachemöglichkeiten haben, sagt die Vereins-Co-Präsidentin und Grüne Nationalrätin Regula Rytz gegenüber RaBe. Sie und ihre Kolleg*innen aus verschiedensten politischen Parteien sind zuversichtlich, dass Bern und die umliegenden Gemeinden in Zukunft noch näher zusammenrücken.
Als «Bern NEU gründen» im Jahr 2009 startete, war es noch ein Tabu, von Gemeindefusionen zu sprechen, sagt Regula Rytz. Heute würde endlich offen diskutiert. Im Moment laufen Abklärungen, ob Bern und Ostermundigen fusionieren sollen. Andere könnten folgen.
Argumentieren gegen Stammtischparolen
Man stelle sich folgende Situation vor: In einer Beiz wird am Nebentisch ordentlich gepoltert. Es fallen Aussage wie «Afrikaner sind doch alles Sozialschmarotzer». Man will eingreifen, weiss aber nicht recht wie, oder fürchtet, in der folgenden Diskussion unterzugehen.
«Wir müssen reden», so das Motto des diesjährigen Theaterfestivals AUAWIRLEBEN. Und genau das wird geübt im Crashkurs «Argumentieren gegen Stammtischparolen», der im Rahmen des Theaterfestivals in der grossen Halle der Reitschule von Amnesty International durchgeführt wird. Der Kurs sei diejenige Veranstaltung gewesen, die am schnellsten ausverkauft gewesen sei, sagt Julia Dubois, Bildungsverantwortliche bei Amnesty. Offenbar entspreche es einem Bedürfnis vieler, im Zeitaler populistischer Hetze, Paroli bieten zu können.
Rund 20 Menschen haben sich an diesem Vorabend in der grossen Halle der Reitschule für den Crashkurs eingefunden. In verschiedenen Rollenspielen werden Strategien geübt, was man diskriminierenden Aussagen entgegnen kann. Dabei müssen die Teilnehmenden auch selber in die Haut rechter Polterer schlüpfen.
Schwabenland im Schweizerland
Schauspieler und Regisseur Dennis Schwabenland will Schweizer Bürger werden und berichtet bei uns im Radioblog sporadisch über dieses nicht ganz einfach Unterfangen. Heute Teil 3: das Game.