Im Berner Holligenquartier entsteht eine neue Siedlung. In den nächsten Jahren wird der Ort, wo früher der Kehricht der Stadt Bern verbrannt wurde, das Warmbächli-Quartier gebaut. Einen Teil der Fläche wird bereits von Baumaschinen bearbeitet. Der Rest der langjährigen Brache ist im Moment noch eine Stadtoase – allerdings nur noch bis Ende Sommer 2019.
Entstanden ist diese Oase dank zahlreichen Freiwilligen, die sich in den letzten Jahren auf dem brachliegenden Stück Land engagiert haben. Samuel Posselt ist einer von ihnen. Er betreibt mit einer Gruppe von Menschen die BusStop Bar in einem alten Bus. Und im Moment organisiert er auf der Brache die Veranstaltungsreihe «zwischending|zwischendrin», bei der er den Sinn und Zweck von Zwischennutzungen von urbanen Räumen kritisch diskutieren will:
Zwischennutzungen sind zwar eine Chance, dass brachliegende Räume und Plätze kreativ belebt werden können. Aber ähnlich wie sogenannte Popup-Stores können sie zur Kommerzialisierung der Stadt beitragen. Weil eine Zwischennutzung einen leeren Raum in einen «coolen, trendigen» Raum verwandelt, kann der Preis dieses Raumes, ganz im Sinn der Investor*innen, massiv steigen. Zwischennutzungen sind zwar legale Alternativen zu illegalen Besetzungen. Aus der Sicht derjenigen, die für «mehr Recht auf Stadt» kämpfen, also zum Beispiel für mehr billigen Wohnraum, sind Zwischennutzungen jedoch nicht immer die beste Lösung. «Der Ungehorsam einer Besetzung kann manchmal mehr ermöglichen», sagt Samuel Posselt im Gespräch mit RaBe.
Vom 24. Mai bis am 30. August 2019 findet die Veranstaltungsreihe zwischending|zwischendrin auf der Brache Warmbächli statt.