Jede fünfte Frau erlebt sexulle Gewalt, der Streit un den geplanten Polizeieinsatz am Fusion Festival hat eine neue Dimension erreicht und bei Pint of Science wird über Alternativen zu Tierversuchen diskutiert – diese Themen vertiefen wir im heutigen RaBe-Info. Den Podcast gibst hier ab Mittag:
Jede fünfte Schweizerin erlebt sexuelle Gewalt
Erstmals zeigt eine Studie im Auftrag von Amnesty International, wie verbreitet sexuelle Gewalt wirklich ist: Jede fünfte Schweizer Frau muss sexuelle Gewalt über sich ergehen lassen. Amnesty lanciert nun eine nationale Kampagne und fordert von Justizministerin Karin Keller-Sutter, das Strafrecht zu reformieren. Reformen seinen zwingend, sagt Nora Scheidegger, Expertin für Sexualstrafrecht.
Das Fusion Festival unter Beschuss
Der Streit um den geplanten Polizeieinsatz am Fusion Festival hat eine neue Dimension erreicht. Alles begann damit, dass die Polizei das Sicherheitskonzept der Fusion nicht genehmigte. Zum ersten Mal seit 20 Jahren wollte sie auf dem Festivalgelände eine Polizeiwache einrichten.
Die Veranstaltenden wehrten sich und die Verhandlungen dauerten an. Letzten Montag berichtete nun Zeit Online gestützt auf interne Polizeipapiere, dass sich die Polizei mit Wasserwerfen, Räumpanzer und Spezialeinheiten auf einen Grosseinsatz vorbereite, und dass rechte Kreise offenbar vertrauliche Dokumente weitergereicht hatten, um das linke Festival zu zerschlagen. Gegenüber Radio Corax äussert sich Petra Barz von der Fusion-Veranstalterin Kulturkosmos höchst besorgt. Ob sie rechtliche Schritte gegen die illegale Weitergabe von vertraulichen Daten einleiten, sei noch offen. Nun sei vor allem die Politik gefordert, um solche Szenarien künftig zu verhindern. Gleichzeitig bekräftigt sie, das Festival werde auf jeden Fall stattfinden. Bis Freitag soll das neue Sicherheitskonzept unter Dach und Fach sein.
3D-Gewebe und Bioprinting statt Tierversuche
In 400 Städten in 24 Ländern wird die Tage Bier getrunken und dabei über wissenschaftliche Forschungen diskutiert und gestritten. Pint of Science nennt sich die Veranstaltungsreihe, die einmal jährlich auf der ganzen Welt durchgeführt wird. Die Idee von Pint of Science ist, dass in Pubs und Bars während drei Tagen wissenschaftliche Themen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, ohne dass das Publikum grosses Vorwissen benötigen würde. In kurzen Input-Talks geben Expert*innen Einblick in ihre Arbeit, im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Fragestellen und Diskutieren.
Dieses Jahr findet Pint of Science auch in Bern statt. In der Krone Bar und im City Pub wird seit zwei Tagen über Astrophysik, Klimawandel, Schlaf und Ähnliches diskutiert. Gestern Abend wurde im City Pub ein heikles Thema angegangen: Tierversuche in der Forschung. Eine mögliche Alternative zu Tierversuchen stellte Markus Rimann vor, der an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft an 3D-Gewebe und Biofabrikation forscht. Ridmann und sein Team bauen humanes menschliches Gewebe nach, an dem dereinst die Wirkung von Medikamente getestet werden soll.
Ziel seiner Forschung sei ganz klar, Tierversuche ganz ersetzen zu können, sagt Markus Rimann. Bis danhin dürfte aber noch einige Zeit vergehen, zumal nicht nur die Forschung weiter vorangetrieben, sondern auch die Gesetzteslage angepasst werden müsste, sagt Rimann im Interview mit RaBe.