Sie gehen ein und aus im Bundeshaus, doch für wen sie arbeiten, bleibt auch in Zukunft oft unklar: Die Staatspolitische Kommission des Nationalrates hat einen Vorstoss für ein Lobbyregister abgelehnt. Und die Konzertveranstalterin Julia Foster erzählt von ihren Eindrücken vom Sailing Stones Festival in Dahmeni, Tunesien.
In wessen Interesse handeln Lobbyist*innen?
Am vergangenen Freitag hat sich die Staatspolitische Kommission des Nationalrates dagegen entschieden, dass Interessensvertreter*innen Angaben zu ihrem Auftrag machen müssen. Die bürgerliche Mehrheit in der Kommission konnte sich mit dem Argument durchsetzen, dass ein solches Register zu viel Bürokratie mit sich bringen würden.
Dass dem nicht so sei, zeigt jedoch Thomas Angeli von der Organisation Lobbywatch. Auf deren Website werden bereits jetzt die Namen und Branchenzugehörigkeit der Personen aufgeführt, welche von Parlamentsmitgliedern einen Zutrittsbadge fürs Bundeshaus erhalten haben. Er verstehe nicht, warum sich vor allem Bürgerliche immer wieder gegen mehr Transparenz im Bundeshaus wehren, sagt Angeli. Schliesslich sei es im Interesse der Wähler*innen zu wissen, welche Lobbies im Bundeshaus unterwegs seien.
«Sailing Stones» – Reisebericht über einen Musik-Trip nach Tunesien
«Die eigenen Klischeevorstellungen und Stereotypen musste ich in Frage stellen – und ich merkte, dass ich in Europa in einer Blase leben – es hat gut getan, diese Blase zu verlassen», sagt Julia Foster (lofi promotion) im Gespräch mit RaBe. Sie ist normalerweise Konzertveranstalterin im Fribourger Club Fri-Son. Im April 2019 begleitete sie eine bunte Musiktruppe aus der Schweiz auf eine Reise nach Tunesien. Sie waren eingeladen worden vom Sailing Stones Festival.
In Tunesien trafen die Schweizer Musikschaffenden Belia Winnewisser, Bit Tuner, One Sentence.Supervisor, Lord Kesseli & The Drums und Pyrit auf die tunesischen Künstler*innen Ammar 808, 10/20 Project, Noble Man sowie die britischen Seabuckthorn und die deutschen Electric Moon. In einer Grottenlandschaft, wo es eiskalt war, begannen die verschiedenen Musikschaffenden miteinander zu arbeiten. Sie fanden sich und begannen gemeinsam Songs zu produzieren, die sie auf einem Album veröffentlichen wollen. Sofern sie von den strengen Visa-Auflagen Europas nicht gebremst werden, planen sie gemeinschaftliche Auftritte in Europa. Vielleicht findet die Reise ans «Sailing Stones» nächstes Jahr eine Wiederholung.
Playlist der Musik, die im RaBe-Beitrag gespielt wurde.
Wie Julia Foster hat auch der Musiker Pyrit vieles von dieser Reise zu erzählen und tut dies am 7. Juni 2019 im Südpol Luzern. Einige der Musikschaffenden werden am 15. Juni 2019 am B-Sides Festival in Luzern auftreten.