Eine Kassette führte dazu, dass sich der in Bern lebende Historiker und Autor Benedikt Meyer auf Spurensuche seiner Urgrossmutter begab. Auf der Kassette zu hören war ein Interview, welches Meyers Urgrossmutter Stephanie Cordelier in einer Radiosendung im Jahr 1965 gab. Darin berichtete sie über ihr Leben in Amerika – Cordelier war 1891 gerade mal 19-jährig alleine in die USA ausgewandert. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend erhoffte sie sich in der Neuen Welt ein besseres Leben. In Ohio arbeitet Stephanie Cordelier als Dienstmädchen bei einer Ärztefamilie und schickt regelmässig Geld nach Hause, bevor sich das Schicksal wenden sollte.
Das Interview mit seiner Urgrossmutter habe ihn schon als kleiner Bub fasziniert, sagt Benedikt Meyer. Darum trat der Historiker 125 Jahre später die gleiche Reise wie seine Urgrossmutter an, um mehr über deren Leben herauszufinden. Herausgekommen ist dabei das Buch «Nach Ohio», welches historisches Zeitzeugnis, persönlicher Erlebnisbericht und packende Geschichte über eine aussergewöhnliche Frauenbiografie in einem ist.
Benedikt Meyer im Interview bei RaBe:
Benedikt Meyer ist am Mittwoch 5. Juni 2019 zu Gast beim Lesesessel im ONO Bern. Mehr zum Thema «Schweizer Auswandererinnen und Auswanderer» gibt es in unserem Beitrag zur Ausstellung Die Schweiz anderswo.