«Schluss mit gratis! Frauen zwischen Lohn und Arbeit» heisst das neue Buch der Journalistin und Autorin Sibylle Stillhart. Anhand ihrer eigenen und anderen persönlichen Geschichten analysiert sie die Situation von Müttern, die nach der Geburt ihrer Kinder wieder arbeitstätig werden. Oft ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie schwieriger zu bewerkstelligen als viele Menschen glauben. Häufig werden Bedürfnisse von Eltern von Arbeitgeber*innen kaum ernst genommen. Zwar gibt es immer mehr Kindertagesstätten, doch oft sind diese Instutionen so teuer, dass sich viele Eltern fragen müssen, ob es sich überhaupt lohnt noch zu arbeiten, wenn das ganze Geld von der KiTa geschluckt wird. Da nur eine klitzekleine Minderheit der Männer in der Schweiz Teilzeit arbeitet, sind pft die Mütter doppelt gefordert: Einerseits wird erwartet, dass sie nach der Geburt eines Kindes wieder arbeiten. Andererseits müssen sie meistens den Grossteil der Hausarbeit übernehmen – gratis.
Sibylle Stillhart kommt in ihrem Buch Schluss mit gratis! zum Schluss, Care-Arbeit zu Hause – dazu gehört neben Kinder- auch die Altenpflege – sollte bezahlt werden. Ausserdem zeigt sie mit Hilfe zahlreicher wissenschaftlichen und journalistischen Quellen auf, dass ein Teil des Problems das neoliberale Wirtschaftssystem ist, in welchem die Lohnarbeit einen zu grossen Stellenwert einnimmt. Das asoziale neoliberale System müsse in Frage gestellt werden, sagt sie gegenüber RaBe.
Am Frauen*streik am 14. Juni 2019 spricht Sibylle Stillhart über ihre Anliegen:
Schon vor vier Jahren publizierte Sibylle Stillhart ein Buch über die sogenannte Vereinbarkeitslüge Müde Mütter – fitte Väter. Warum Frauen immer mehr arbeiten und es trotzdem nirgendwohin bringen – damals hat RaBe sie auch interviewt:
Die RaBe-Info-Beiträge zum Frauen*streik gibt es unter www.radiofrauenstreik.ch.