Der Langzeitherrscher von Eritrea, Isayas Afewerki, lässt seine Schergen sogar im Ausland auf Regimekritiker*innen los – auch in der Schweiz. Die karibische Insel Dominica erlebte eine schrecklichen Orkan und rechnet wegen dem Klimawandel mit vielen weiteren Katastrophen – eine Reportage:
Der lange Arm des Regimes von Eritrea
Seit 1993, seit der Unabhängigkeit von Eritrea, regiert Isayas Afewerki das nordostafrikanische Land mit harter Hand. Einerseits ist da der Militärdienst, der unendlich lange dauern kann und Menschen, wie Sklaven arbeiten lässt. Andererseits ist jegliche Kritik verboten oder höchst gefährlich. Eritrea liegt auf dem drittletzten Platz des Pressefreiheitsindex von Reporter ohne Grenzen – nur gerade vor Nordkorea und Turkmenistan. Tausende von Eritreer und Eritreerinnen fliehen jährlich ins Ausland – auch in die Schweiz. Darunter befinden sich zahlreiche Regime-Kritiker*innen. Gleichzeitig aber gibt es in der eritreischen Diaspora auch Menschen, die das Regime unterstützen.Laut einem heute veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International gehen diese regimetreuen Kräfte auch im Ausland auf eritreische Bürger und Bürgerinnen los. Sie attackieren sie auf offener Strasse oder drangsalieren sie in den sozialen Medien. Reto Rufer von Amnesty International erzählt, dass der Menschenrechtsanwalt Daniel Mekonnen nach einer Rede vor der UNO in Genf draussen auf der Strasse mit Flaschen beworfen wurde. Schnell flüchtete er von den eritreischen Schergen zurück ins UNO-Gebäude. Im Bericht von Amnesty International werden mehrere solche Vorfälle dokumentiert:
Der eritreische Menschenrechtsanwalt und Lyriker Daniel Mekonnen war auch mal Gast von RaBe. Er erhielt 2016 ein Stipendium der Menschenrechtsorganisation PEN und konnte in Luzern als Artist-in-Residence arbeiten. Darüber sprach er in einem Interview:
Inselparadies in Nöten: Dominica
Sie gelten als paradiesisch: die Inseln der Karibik mit ihren gut 45 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Ihre Zukunft jedoch sieht düster aus. Die meist schlechte wirtschaftliche Entwicklung, die soziale Ungleichheit und die wirtschaftliche Unsicherheit werden durch den Klimawandel zusätzlich massiv verschärft. Von den Monsterstürmen im November vor zwei Jahren hat sich die Region bis heute nicht erholt hat. Jetzt steht bereits die nächste Orkan-Saison vor der Tür.
Dennoch lernen die Menschen. Die Stichworte heissen Klimaresilienz und Klimaadaption. Denn sich dem Schicksal fügen, ist keine Option. Der Frage, wie sich Menschen konkret von dem doppelten Fluch – soziale Verhältnisse und Klimawandel – erlösen könnten, ist der Journalist Max Böhnel für RaBe in drei ganz unterschiedlichen Karibikländern nachgegangen: Dominica, Jamaika und Bahamas.
Heute berichtet Max Böhnel von Dominica. Diese kleine Insel ganz im Osten der Karibik ist von Bergen und Regenwald geprägt – Tourismus fällt kaum ins Gewicht. Die Stürme vor zwei Jahren waren so verheerend, dass Dominicas Premierminister vor der UNO sagte «Der Garten Eden ist zerstört». Dennoch hat Dominica angekündigt, der erste wirklich «klimaresistente Ort» der Welt zu werden:
Zusätzliche Hintergründe und Bilder gibt es hier.