Eine Kunstplattform auf Rädern – etwa so liesse sich das NomadLab beschreiben. Dabei ist diese Plattform aber nicht einfach irgendein schnöder und steriler Anhänger, sondern ein 11 Meter langer und 10 Tonnen schwerer Koloss. Er habe das ehemalige Postauto im Internet ersteigert, sagt Miguel Onofre, einer der Initianten von Nomadlab. Weil sich darin verfeindete Hockey-Gruppierungen so richtig Sauers gegeben hätten, sei es in einem äusserst desolaten Zustand gewesen und man habe sehr viel Zeit und Arbeit reinstecken müssen, bevor es für NomadLab-Zwecke tauglich gewesen sei. Heute ist das alte Poschi ein schmucker und einladend wirkender Offspace.
Die Idee von NomadLab sei es, Kunst zu den Menschen zu bringen und so niederschwellig zugänglich zu machen, erklärt Corinne Odermatt, die zweite im Nomadlab-Bunde. Seit rund einem Jahr kurvt sie mit Miguel Onofre und dem gelben Postauto durch die Schweiz. Mit an Bord sind immer auch unterschiedliche Künstler*innen, die so eine Plattform erhalten, ihr Schaffen in verschiedenen Städten zu präsentieren. Aktuell an Bord ist die St. Galler Illustratorin, Malerin und Performerin Lika Nüssli. Zu den sphärischen Bass-Klängen von Musiker Marc Jenny bietet Nüssli mit Tüchern und Farbe eine Performance, in der sie die Schöpfungsgeschichte neu erzählt.
Das NomadLab macht vom 4. bis 7. Juli 2019 Halt auf der Berner Schützenmatte, und kann jeweils von 15h-20h besucht werden. Am FR 12. gibts bei der Finissage eine Zeichnungs-Performance von Lika Nüssli und Roland Bucher (Blind Butcher).