Heute gibt’s einmal mehr ein nachhaltiges Info mit Essen für Stadtberner Kids, Musik nicht nur für Velobegeisterte und Tipps für nette Nachbar*innen
650 Menüs pro Tag – ökologisch und sozial
Seit den Sommerferien betreibt das Kompetenzzentrum Arbeit die erste Berner Quartierküche im alten – zwischengenutzten – Zieglerspital. Seit Schulbeginn beliefert diese neue Küche 19 Tagesschulen, Kitas und Tagis mit 650 Mahlzeiten pro Tag.
Die logistische Grossleistung ist möglich, dank einem sogenannten «Cook and Chill»-Verfahren. Nach der Produktion werden die Mahlzeiten gekühlt, ausgeliefert und dann in einem speziellen Regenerationsverfahren wieder vor Ort erwärmt. In der Küche arbeiten neben Kochprofis – worunter eine Diätköchin für Sonderwünsche – auch Menschen, die schon lange erwerbslos sind und auf Sozialhilfe angewiesen sind. Sie erhalten dank diesen Stellen praktische Erfahrung in der Gastrobranche. Zusätzlich werden sie vom Kompetenzzentrum geschult und erhalten Unterstützung bei der Stellenbewerbung. Die Arbeit in der Quartierküche erhöht ihre Chancen, später eine reguläre Stelle zu finden.
Gekocht wird nach ökologischen Vorgaben mit Produkten aus der Region oder «Fair Trade». Dreimal pro Woche erhalten die Kinder vegetarische Menüs, Fisch oder Fleisch steht nur zweimal auf dem Speiseplan. Die neue Quartierküche ersetzt eine Catering-Firma, die bis anhin das Essen aus Zürich angeliefert hatte.
Franziska Teuscher, Gemeinderätin und Direktorin für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Bern, ist sehr glücklich über dieses Projekt. Gegenüber RaBe sagt sie, dass sie froh sei, das dank dieser Küche noch mehr Kinder familienextern betreut werden könnten. Für sie ist aber auch klar, dass diese Küche nicht für alle Betreuungseinrichtungen der Stadt reicht. An einzelnen Orten werde weiterhin dezentral gekocht. Sobald sich der Betrieb der neuen Quartierküche im alten Zieglerspital eingependelt hat, ist es für die Stadt Bern denkbar, dass die Küche auch Privatkunden beliefern kann.
Cycloton: Pedalen für CO2-freie Musik
Wenn eine Musikgruppe auf Tournee ist, wird das Equipment normalerweise mit Autos oder Lastwagen oder je nach Grösse der Bands auch mit dem Flugzeug von Ort zu Ort bewegt. Nicht so bei Cyclotone. Das Musikfestival reist zwar auch quer durch die Schweiz, allerdings werden die Instrumente und die technische Ausstattung auf vier Fahrrad-Anhängern durch die Schweiz chauffiert. Vier bis fünf Fahrer*innen karren dabei jeweils 50 Kilo Material über Landstrassen.
Die Schweizer Ausgabe von Cyclotone wurde von Bernhard Zitz, der auf der Tournee die Technik verantwortet, und Musikerin Béatrice Graf ins Leben gerufen. Start war am 1. August in Genf, von dort führte die Tourstrecke etappenweise nach Freiburg und Zürich und macht am Freitag 15. August auch in Bern auf der Warmbächli-Brache Halt.
Cyclotone ist eine Konzerttournee im Zeichen der sanften Mobilität und will einen Beitrag zu einem CO2-freiem Festival-Betrieb leisten. Entsprechend wird auch der Strom auf der Bühne durch reine Muskelkraft erzeugt. Zuschauer*innen pedalen auf zwei fix montierten Fahrrädern und liefern so die notwendige Energie, um die Verstärker zum Laufen zu bringen. Bis anhin seien Transport und Auftritte gut verlaufen, sagen Zitz und Graf im Interview mit RaBe. Die Fahrt von Luzern durchs Entlebuch nach Bern dürfte allerdings ordentlich in die Waden gehen.
Cyclotone, Brache Warmbächli, FR 16. August, ab 16:45 Uhr musizieren Béatrice Graf, Joël Musy, Mayeu Flutzeug, Chadi Messmer, Luzius Schuler und Lorraine Voisard (Spoken Word)
Windspiel: Du nervst!
Im Radioblog berichtet unsere Kolumnistin Noelle Grossenbacher über die Freuden und Leiden des Lebens im Breitsch.