Die Alpen-Initiative kämpft seit vielen Jahren für weniger Verkehr in den Alpen und eine sinnvolle Nutzung der natürlich Ressourcen. Dass aus rein kommerziellen Überlegungen, Produkte hergestellt werden und durch die ganze Welt transportiert werden, obwohl sie niemand wirklich braucht, bekämpft die Alpen-Initiative. Besonders absurde Produkte und sinnlos agierende Unternehmungen werden seit 2002 mit dem Schmähpreis «Teufelsstein» ausgezeichnet, der jetzt wieder ausgeschrieben ist.
Alpen-Initiative-Präsident Jon Pult erklärt, wer warum nominiert ist:
Aktuell nominiert sind:
- «Voss» – Wasser aus Norwegen, Migros: Dieses Wasser in einer Glasflasche wird per Schiff und Lastwagen über 1’512 Kilometer transportiert. Es hinterlässt einen CO2-Fussabdruck, der 7’180 Mal grösser ist als jener unseres Leitungswassers.
- «Gusto Italiano: Prosciutto Cotto» – Gekochter Schinken von Aldi: Die Schweine werden in den Niederlanden gemästet und geschlachtet, das Fleisch dann in Kühllastwagen nach Italien transportiert und dort verarbeitet, in Österreich geschnitten und verpackt, um im Anschluss als Schinken in der Schweiz verkauft zu werden. Der Transport über 1’717 Kilometer hinterlässt eine 9 Mal höhere CO2-Billanz als einheimischer Schinken.
- «Swiss Air Deluxe» – Alpenluft in der Dose: Schweizer Bergluft in Spraydosen wird an Touristen verkauft und zum Beispiel nach Thailand in Grossstädte mit hoher Luftverschmutzung exportiert. Eine solche Dose legt 19’800 Kilometer zurück und produziert unendlich mehr CO2 als das Einatmen vor Ort.
Projekte und Produkte, die besonders nachhaltig sind, werden von der Alpen-Initiative mit einem «Bergkristall» belohnt. Auch hier sind drei Vorschläge nominiert:
- «Repair Café»: Ein Reparaturservice der Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen, Reparieren um weniger zu importieren.
- «Mälzerei von Satigny»: Die vom Genfer Bauernkreis initiierte Wiederansiedlung von Mälzereien in der Schweiz – für ein wirklich regionales Bier.
- «Basis 57»: Eine Fischzucht beim Nordportal des Gotthard-Basistunnels, welche das warme und saubere Bergwasser der Tunnelröhren als Ressource für die Fischzucht nutzt.
Die Öffentlichkeit kann bis zum 15. September per Mail oder online unter www.alpeninitiative.ch/vote abstimmen und so entscheiden, wer den «Teufelsstein» und «Bergkristall» erhalten soll.