Heute im Info nimmst du Platz am Bahnhofsplatz um dann eine Reportage zu erleben und den Büezer-Bueben auf die Finger zu schauen..
Neue Sitzgelegenheiten am Bahnhof
Jahrelang galt in der Innenstadt von Bern das Credo: Möglichst keine Orte zum Verweilen zu schaffen. Sitzgelegenheiten wurden entfernt, im städtischen Teil des Bahnhofs gibt’s einzig zwei Notsitze, ein Stromkasten beim Bahnhofseingang Neuengasse wurde baulich so verändert, dass man darauf nicht Platz nehmen kann. Nun scheint sich aber ein Richtungswechsel in der Stadt vollzogen zu haben.
Nachdem vor einigen Monaten bereits an der Heiliggeistkirche wieder Sitzbänke installiert wurden, weihte die Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün, Ursula Wyss, heute nun auch weitere Rundbänke unter dem Baldachin ein. „Der öffentliche Raum ist für alle da“, begründet sie diesen Schritt. Zusammen mit der Heiliggeistkirche und der städtischen Interventionsgruppe Pinto werde man bei möglichen Konflikten vermitteln.
Die Reportage lebt…! Jetzt auch als Festival
Sie kommen aus dem Iran, aus Mexiko oder aus Bümpliz und sie sind alle besessen vom Willen, über die Welt zu berichten, auch wenn sie sich damit in höchste Lebensgefahr begeben: Reporter*innen.
Vom 30. August bis am 1. September findet zum ersten Mal das internationale Reportagen Festival in Bern statt – mit 60 Gästen aus aller Welt, 50 Veranstaltungen und der Verleihung des «True Story Awards», einem Preis für die besten Reportagen. Hinter dem Festival steckt Daniel Puntas Bernet, der Herausgeber des Magazins «Reportagen». In einer Zeit, in der es immer schwieriger geworden ist, hochstehenden und aufwändigen Journalismus zu finanzieren und das gedruckte Medium schon mehrfach für tot erklärt wurde, gibt er sechsmal pro Jahr das Magazin Reportagen im Taschenbuchformat heraus. Er habe Glück, sagt er gegenüber RaBe, denn er spreche mit seinem Magazin nicht nur die alten Nostalgiker*innen an, sondern auch Junge, die sich nach etwas Tiefgründigem sehnen. Die Reportage ist keineswegs tot. Im Gegenteil – in einer Zeit, in der Weltpolitik per Tweet gemacht wird, tut ein bisschen Einordnung gut. Und genau das bietet die klassische Reportage.
«Reporter sind besessen», sagt Daniel Puntas Bernet, der sich selbst ebenfalls als «besessen» bezeichnet. Reporter*innen gehen vor Ort und verweilen am Ort, von wo sie berichten, auch wenn das zuweilen sehr mühsam ist. Das unterscheidet die Reportage vom schnelllebigen Tagesjournalismus. Es gibt immer noch viele Menschen, die diese Form der Berichterstattung schätzen. «Die Konjunktur steht folglich gut für die Reportage», sagt Daniel Puntas Bernet – wenigstens mittelfristig.
Das Gespräch vom rasenden RaBe-Reporter mit Daniel Puntas Bernet:
Was büezen eigentlich die Büezer-Bueben?
In unserer freitäglichen Kolumne, dem Radioblog, widmet sich die Autorin Sandra Künzi den wohl wohlhabensten „Arbeitern“ der Schweiz.