Heute im Info berichten wir darüber, wie Selbsthilfe Menschen in allen möglichen Lebenslagen weiterhilft und wie ein Theaterstück Parallelen zwischen der Gegenwart und den 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts erkundet.
Selbsthilfe als wichtige Ergänzung zu anderen Therapieangeboten
Das Klischee ist bekannt: Menschen, welche in einem Kreis sitzen und über ihr Leid klagen. Das entspreche aber so gar nicht der Realität in Selbsthilfegruppen, sagt Katrin Scheidegger, Ko-Fachleiterin von Selbsthilfe Bern. Es gäbe Gruppen zu allen möglichen Themen, zum Beispiel über seltene Erbkrankheiten, zu postnataler Depression oder für Alleinerziehende. Dabei werde bei den Treffen immer auch viel gelacht, wertvolle Tipps ausgetauscht oder ganz anderes besprochen als das Thema an und für sich. Somit würden Selbsthilfegruppen vielen betroffenen Menschen eine Umgebung bieten, in welcher sie sich verstanden und der Situation weniger ausgeliefert fühlen.
Hier gibt es eine Liste mit Gruppen, welche noch im Aufbau sind und interessierte Personen suchen. Hier geht’s zu einer Themenliste von bereits bestehenden Gruppen im Kanton Bern.
Morgen Donnerstag findet im Zentrum 44 zwischen 11 und 14 Uhr eine kostenlose und unverbindliche Informationsveranstaltung von Selbsthilfe Bern statt.
Mörder unter uns
1931 erschien der erste Tonfilm von Fritz Lang «M – eine Stadt sucht einen Mörder», eine Kritik an der Stimmung in Deutschland kurz vor der Machtübernahme durch die Nazis. Der Film thematisiert den Rechtspopulismus von damals, indem in dieser Groteske das organisierte Verbrechen plötzlich die Arbeit der Polizei und der Justiz übernimmt. Der Film von damals ist heute brandaktuell.
Die Zimmerwäldler und das Theater Pokoleniy inszenieren eine Theaterfassung des Films mit Texten von Mikhail Schischkin und Matto Kämpf. Mit dem Stück «Mörder unter uns – davon werden unsere Kinder auch nicht wieder lebendig» eröffnet das Schlachthaus Theater in Bern die neue Saison. RaBe hat den Regisseur Eberhard Köhler und die Schauspielerin Mona Petri getroffen und daraus – mit der Theatermusik von Simon Ho und Original-Filmsequenzen – eine Radio-Collage zusammengeklebt:
Das Stück feiert am 12. September 2019 Premiere im Schlachthaus Theater Bern. Weiter Vorstellungen gibt es bis am 21. September 2019.
Der Original-Film von Fritz Lang gibt es im Moment hier: