Der Tyrannosaurus rex gilt als der unbestrittene König der Dinosaurier. Zahlreiche Filme huldigen der riesigen Echse. Viele Geschichten und Mythen drehen sich um das angebliche Monster. Doch die Wirklichkeit vor 68 Millionen Jahren könnte etwas anders ausgesehen haben.
«In vielen Aspekten glich der T. rex einem Vogel», sagt Ursula Menkveld gegenüber RaBe. Sie ist Paläontologin und Kuratorin der Ausstellung «T. rex – Kennen wir uns?» im Bernischen Naturhistorischen Museum. Der Tyrannosaurus rex machte wahrscheinlich Geräusche wie ein Vogel – und nicht wie ein Löwe. Seine Lunge glich der eines Vogels und ermöglichte es ihm auch beim Ausatmen Sauerstoff aufzunehmen. Und er war ziemlich langsam zu Fuss. Ein Mensch hätte dem Dinosaurier problemlos davonrennen können, denn seine Knochen waren für einen Sprint zu schwer. Bis sieben Tonnen konnte das Tier wiegen:
Die Ausstellung im Naturhistorischen Museum Bern zeigt beeindruckende Modelle von Dinosauriern, die im Natural History Museum in London entwickelt wurden. Gleichzeitig zeigt sie die Grenzen der Wissenschaft auf. Anhand weniger Indizien, wie Kot, Knochen und versteinerte Spuren, können Paläontolog*innen zwar ein Bild schaffen, aber sie müssen es ständig wieder revidieren. Zum Beispiel ist es gut möglich, dass der T. rex gar kein Jäger war, sondern ein Aasfresser, also nur tote Tiere frass.
Der Tyrannosaurus rex bevölkerte die Erde nur während einer relativ kurzen Zeit von etwa zweieinhalb Millionen Jahren. Vor 68 Millionen Jahren erschien er. Vor 66 Millionen Jahren starb er bereits wieder aus, als ein Asteroid, der in die Erde eingeschlagen war, zu einem Massensterben auf dem Planeten führte. In der Schweiz gab es nie einen T. rex. Die Region war damals vor allem ein Meer. Die meisten Schweizer Fossilien sind Überreste von Meerestieren.
Video-Impressionen der Ausstellung «T. rex – Kennen wir uns?»:
Die Ausstellung T. rex – Kennen wir uns? läuft vom 14. September 2019 bis am 22. März 2020 im Naturhistorischen Museum Bern.