Seit dem 20. Januar 2017 ist Donald Trump im Amt als 45. Präsident der USA. In einem Jahr werden sich die USA in der heissen Phase des Wahlkampfs befinden. Dann muss Trump möglicherweise um seine Wiederwahl bangen.
Innerhalb seiner eigenen Partei, der Republikanischen Partei, ist Trump unbestritten. Das Partei-Establishment steht hinter ihm, denn er hat das für sie wohl wichtigste Wahlversprechen, Steuerkürzungen für die Reichen und Superreichen, eingelöst. Konkurrenz gegen Trump kann nur aus der demokratischen Partei kommen. Höchstwahrscheinlich wird eine oder einer der drei Favorit*innen gegen ihn antreten: Ex-Vizepräsident Joseph Biden, Senator Bernie Sanders oder Senatorin Elizabeth Warren. Die beiden letzteren gehören zum linken sozialdemokratischen Flügel, Biden zur neoliberalen Mitte und ist am Partei-Establishment am nächsten. Alle drei hätten eine Chance gegen Trump, sagt der Journalist und USA-Kenner Max Böhnel gegenüber RaBe.
«Es gibt zwei Möglichkeiten, Trump zu stürzen: 1. eine spürbare wirtschaftliche Rezession; 2. eine starke Mobilisierung von Wähler*innen auf der demokratischen Seite», sagt Max Böhnel. Einen Einfluss könnte die wachsende Klimabewegung haben, welche mit allen Mitteln gegen Trump mobilisieren wird. Allerdings seien soziale Bewegungen oft schnell wieder weg, sagt Böhnel, und nur auf sie zu zählen wäre falsch. Die Friedensbewegung, die gegen den Irakkrieg unter George W. Bush entstand, sei heute praktisch tot.
Zwar betreibt Donald Trump im Moment ein Säbelrasseln im Nahen Osten, doch einen offenen Krieg, zum Beispiel in Iran, will er nicht – oder zumindest jetzt nicht. «Trump sieht sich eher als ‚Show-Man‘ und ‚Business-Man‘, nicht als General», sagt Max Böhnel, «falls seine Wiederwahl 2020 in Gefahr stünde, könnte er doch noch zur Kriegsgurgel werden. Ein ‚Commander-in-Chief‘ hat grössere Wiederwahlchancen als ein Newcomer.»
Obwohl es im Moment schon zahlreiche Umfragen zu den Wahlen 2020 gibt, ist alles offen. Trump hat zwar einige seiner Wähler*innen enttäuscht, insbesondere die Bauern und Bäuerinnen im Mittleren Westen, die wegen dem Handelskrieg mit China herbe Verluste einfahren. Doch die meisten seiner Wähler*innen halten noch immer zu ihm.
Alle bisherigen Trumpwatch-Sendungen gibt es unter www.trumpwat.ch.