Heute im Info zeigen wir auf, dass auch ein abgelehntes Referendum seine Spuren in der Gesetzgebung hinterlässt, wir berichten über ein schweizweites Projekt, welches Jugendliche Handlungsoptionen zur Verbesserung der Welt eröffnet und: HUNDEBILDLI!
Überwachung durch Sozialdetektive
Am 1. Oktober 2019 treten die neuen Gesetzes- und Verordnungsgrundlagen für die Überwachung von Versicherten in Kraft. Damit dürfen Sozialdetektive ab sofort wieder Versicherte überwachen. Das Referendum gegen das neue Gesetz ist an der Urne deutlich gescheitert. Trotzdem bewirkte es, dass nun in der entsprechenden Verordnung detailliert geregelt ist, was Sozialdetektive tun dürfen und was nicht. So sind zum Beispiel GPS-Tracker erlaubt, während Drohnen, Abhörgeräte und Wanzen, die der Überwachung von Privaträumlichkeiten dienen, verboten. Zudem müssen Sozialdetektive eine vom Bund eigens neu geschaffene Ausbildung absolvieren, um die entsprechende Bewilligung zu erhalten.
Die Bedenken des Referendumskomitees sind damit indes noch nicht vollständig aus dem Weg geräumt. Dimitri Rougy, Ex-Co-Kampagnenleiter des Referendums kritisiert insbesondere, dass Private die Kontrollen ohne richterliche Genehmigung durchführen können. Zudem bemängelt er, dass keine Mechanismen existieren, die garantieren, dass Observationen nur als letztmögliches Mittel eingesetzt werden, wie während der Debatte um das neue Gesetz immer wieder betont wurde. SP-Nationalrätin Silvia Schenker verlangte in einem Vorstoss, dass die Behörden regelmässig darüber informieren, wie viele Observationen aus welchen Gründen, mit welchen Verdachtsmomenten und welchen Ergebnissen durchgeführt wurden. Diesen Vorstoss aber empfiehlt der Bundesrat zur Ablehnung.
Step into Action
Das Projekt Step into Action will Jugendlichen Möglichkeiten aufzeigen, wie sie sich engagieren und ihre Umgebung mitgestalten können. Schüler*innen durchlaufen an den Events von Step into Action einen Parcours, bei welchem sie erst an vordefinierte Themen wie Nachhaltigkeit oder Interkulturalität herangeführt werden, diese dann reflektieren und am Ende Handlungsoptionen dazu spielerisch erlernen. Grundannahme von Step into Action ist, dass jede und jeder Einzelne das Potenzial besitze, unsere Gesellschaft und unsere Welt zum Besseren zu verändern und einen Beitrag leisten zu können.
Der nächste Event von Step Into Action findet am 13. und am 14. November an der PHBern statt. Es werden noch Freiwillige gesucht, die das Projekt unterstützen, sei es an diesen Tagen vor Ort beim Durchführen des Parcours oder bei organisatorischen oder logistischen Aufgaben davor und danach. Morgen Mittwoch Abend gibt’s dazu einen Infoevent. Als Freiwillige anmelden kann man sich hier.
Auf den Hund gekommen
Konzert Theater Bern ist auf den Hund gekommen. Um auf die Theater-Premieren in der neuen Saison aufmerksam zu machen, hat KTB Plakate in Auftrag gegeben, in welchen Vierbeiner die Hauptrolle spielen. Aus insgesamt 300 Bewerbern aus dem ganzen Kanton Bern wurden 14 Fellnase ausgewählt, welche nun für Stücke wie Der grosse Diktator, der letzte Schnee, FIFA oder Schuld und Sühne stimmig in Szene gesetzt werden. Das ist nicht immer ganz einfach, wie der Berliner Fotograf Jan Welchering feststellen muss. So verteidigt etwa Rauhaardackel Jago lauthals sein Revier, derweilen in der Matte der 90 Kilogramm schwere Bernhardiner Falco partout nicht einsehen will, warum er den Aarehang hinaufklettern soll.
Die Hunde-Premieren-Plakate von Konzert Theater Bern hängen ab sofort an den Plakatwänden dieser Stadt – Das Stück «Warten auf den Schnee», für welches Falco posiert, läuft ab November 2019, «Tod eines Handlungsreisenden» mit Rauhaardackel Jago auf dem Plakat ab Febraur 2020.