Frauen auf dem Land sollen sich stärker politisch engagieren, so der Schweizerische Bäuerinnen- und Landfrauenverband. Das queer-feministische Theater- und Performancefestival OH BODY in Bern. Lügengebilde im neuen Roman «Wirbellos» des Berner Schriftstellers Giuliano Musio. Den Podcast gibt es hier:
Mehr Frauen in die Politik
So viele Frauen wie noch nie kandidieren dieses Jahr für den Nationalrat. Gemeinsam machen sie auf den verschiedenen Listen über 40 Prozent aus und sind damit besser vertreten denn je zuvor. Allerdings nur auf dem Papier, denn im Bundeshaus sind Frauen nach wie vor deutlich untervertreten. Aktuell stagniert der Frauenanteil im Nationalrat bei gerade mal einem Drittel, im Ständerat sind es mit 13% sogar noch weniger.
Bei den Wahlen vom 20. Oktober soll sich das nun endlich ändern. Dazu beitragen könnte womöglich auch die Kampagne des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands welche landesweit Kandidatinnen aus den unterschiedlichsten Parteien in ihrem Wahlkampf unterstützt. Gerade auf dem Land könnten solche Kampagnen dazu beitragen, dass sich künftig womöglich noch mehr Frauen getrauen sich politisch zu engagieren.
So sieht es zumindest Christine Badertscher, Mitglied des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes und Vizepräsidentin der Grünen Kanton Bern. Im Gespräch mit Salim Staubli erklärt sie weshalb Frauen in der Politik nach wie vor untervertreten sind und warum Bäuerinnen und Landfrauen mehr Überwindung brauchen um sich politisch zu engagieren als andere Frauen:
Queer-feministische Theatertage OH BODY
Unter dem Titel OH BODY! finden vom 2. bis am 13. Oktober 2019 in Bern die ersten querfeministischen Theater- und Performancetage statt. Dabei sollen der Körper, Geschlechterrollen und die weibliche Sexualität auf verschiedenen Ebenen verhandelt werden. Theaterstücke und Performances, Inputs, Workshops und verschiedene Filme bieten Raum für Diskussionen, neue Blickwinkel und freie Gedanken zum Körperbild und dem Feminismus der Gegenwart. Jede*r kann, aber niemensch muss. OH BODY! ist eine Zusammenarbeit des Schlachthaustheaters Bern mit dem «queer-feministischen Kino» der Reitschule und dem Frauenraum der Reitschule sowie der Dampfzentrale Bern.
RaBe sprach mit der freischaffenden Autorin, Performerin und Regisseurin Julia Haenni:
Wirbellos – das neue Buch von Giuliano Musio
Man stelle sich vor: hinter dem Bundeshaus erstreckt sich das weite blaue Mittelmeer, in der Matte gibt’s einen Hafen und einen Sandstrand, darüber kreisen Möwen. Alles, was daran erinnert, dass da einst noch mehr war, ist das Kirchenfeldinselchen, das mit seinem Leuchtturm aus den Meereswellen ragt. Eine Lüge? Vielleicht.
In seinem zweiten Roman «Wirbellos» verhandelt der Berner Schriftsteller Giuliano Musio Themen wie Lügen, Schuld und Feigheit. Dafür verlegt Musio nicht nur Bern ans Meer, sondern schafft einen Protagonisten, der einem nicht wirklich sympathisch ist: der 22-jährige Martin Schwammer, welcher aus der Provinz ins Berner Mattehofquartier gezogen ist und hier einer 19 Jahre älteren Frau nachstellt. Bald einmal wird klar, dass Martin dies nicht, wie er vorgibt, aus amourösen Gründen tut, sondern weil er ein dunkles Geheimnis mit sich herumträgt.
Als Wirbellose werden Tiere bezeichnet, die über kein Rückgrat verfügen. Die Analogie zu Martin ist offensichtlich, denn er ist schwach und feige, weil er nicht für eine vergangene Tat einstehen will. Vielmehr baut er ein beachtliches Lügenkonstrukt auf, in welchem er allerdings selber die Übersicht zu verlieren droht.
Im Interview mit RaBe erzählt Giuliano Musio, woher seine Faszination für wirbellose Tiere stammt und welche Rolle das Lügen in seinem eigenen Leben spielt:
DO 3.10.19 Buchtaufe «Wirbellos», Café Kairo, 20:30 Uhr