Heute im Info fragen wir Umweltverbände, warum sie das Referendum ergreifen gegen das revidierte Jagdgesetz, wir diskutieren mit einer Lokalbrauerei über geeignete wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Kleinstunternehmen und mit einer Kulturvermittlerin über ungewöhnliche Kunstorte.
Referendum gegen Jagdgesetz lanciert
Die Jagd ist und bleibt ein umstrittenes Thema. Im Parlament zog sich die Debatte zur Revision des Jagd- und Schutzgesetzes über zwei Jahre hin und fand erst mit einer Einigungskonferenz einen Abschluss. Verschiedene Umwelt- und Tierschutzverbände halten das revidierte Jagd- und Schutzgesetz in eigenen Worten jedoch für «missraten» und haben deswegen gestern das Referendum dagegen ergriffen.
Sie kritisieren einerseits die Kompetenzverschiebung, welche das neue Gesetz vorsieht: Bis anhin lag der Schutz von gefährdeten Tierarten ausschliesslich beim Bund, neu sollen die Kantone jedoch die Kompetenz erhalten, auch bedrohte Tierarten zum Abschuss freizugeben. Andererseits beklagen sie die Möglichkeit des Abschusses «auf Vorrat» – also das Erlegen von geschützten Tieren, ohne dass diese je Schäden angerichtet hätten und ohne dass zuvor Präventionsmassnahmen hätten ergriffen werden müssen. Beispiel: Ein Wolf zieht in ein neues Revier, darf nun geschossen werden, obwohl er nie Interesse zeigte an Schafherden.
Die Befürworter*innen des revidierten Jagd- und Schutzgesetzes argumentieren, dass dieses noch aus den 80er-Jahren stamme und dringend an die heutigen Gegebenheiten angepasst werden müsse. Damals gab es noch keine Wölfe in der Schweiz, jetzt seien es bereits acht Rudel, welche hierzulande unterwegs seien. Die Kantone bräuchten somit dringend eine gesetzliche Handhabe.
Klassiker der Videokunst
Der Wolf sogt für rote Köpfe, nicht nur in der Schweiz, sondern auch im Reich der Sagen und Märchen, so zum Beispiel auch in «Die drei kleinen Schweinchen». Zur Erinnerung: der grosse böse Wolf pustet das Stroh- und Holzhaus von Schweinchen Nummer Eins und Zwei weg und frisst sie auf, beim dritten Haus aus Stein muss er dann aber kapitulieren.
1992 landete die amerikanische Band Green Jelly einen Hit, als sie die Geschichte der drei kleinen Schweinchen und dem grossen bösen Wolf nacherzählte. Das Video dazu mit handmodellierten Plastilin-Figuren gilt bis heute als Klassiker in der Geschichte der Videokunst.
Connected Space
Während insgesamt 15 Monaten soll es in Bern unter dem Titel Connected Space zu einem wahren Staffellauf der Kunsträume kommen. Hinter Connected Space steht ein loser Zusammenschluss aus selbstorganisierten und nomadischen Kunsträumen in der Stadt Bern, der es sich zum Zeil gesetzt hat, Kunst an Orte zu bringen, die bis anhin noch nicht künstlerisch genutzt wurden. So werden zum Beispiel der Blutturm, eine ehemalige Industriemetzgerei, ein Schwimmbad, eine Ferienwohnung oder der Botanische Garten mit Aktionen, Performances, Talks oder Ausstellungen bespielt. Ziel des Unterfangens sei es, Kunst einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, sagt die Connected-Space-Projektleiterin Virginie Halter im Interview mit RaBe.
Am Samstag 12. Oktober fällt um 15 Uhr auf dem Bahnhofplatz der Startschuss zu Connected Space, wobei die unterschiedlichen Interventionen jeweils auf 1m2 vorgestellt werden.
Wahlserie Teil 2 – Welche Politik wünscht sich «Braukunst»?
Am 20. Oktober finden die National- und Ständeratswahlen statt. Dann wird sich zeigen welche Politik uns während der kommenden Legislatur erwartet und welche Veränderungen uns bevorstehen. Doch bereits jetzt steht fest, dass in den kommenden Jahren im Bundeshaus ein etwas anderer Wind wehen wird. Die Zeichen stehen auf grün und der damit verbundene Linksrutsch ist für die bürgerlichen Parteien wohl kaum mehr abwendbar.
Doch was bedeutet dieser Linksrutsch eigentlich für die wirtschaftlichen und politischen Interessen von kleineren Unternehmen, StartUps, Vereinen oder Organisationen? Und welche Massnahmen erhoffen sie sich von der Politik, um den Unternehmensstandort Schweiz auch künftig attraktiv zu halten?
Im Rahmen einer Wahlserie ist Salim Staubli diesen Fragen nachgegangen und war dafür bei verschiedenen kleineren Unternehmen und Vereinen in der Stadt Bern zu Besuch. So auch bei Alex Chevalley und Gian-Andrea Brunner von „Braukunst“, einer kleinen Brauerei, die sich auf die Produktion von lokalen und nachhaltig produzierten Bieren spezialisiert hat. Alex Chevalley und Gian-Andrea Brunner haben sich mit ihrem eigenen kleinen Unternehmen einen lang ersehnten Traum erfüllt. Doch damit sich Geschäftsideen wie diejenige von Braukunst tatsächlich etablieren können, müssen künftig mehr politische und wirtschaftliche Anreize geschaffen werden.