Heute im Info gibt’s Brummendes und Rauschhaftes zwischen Bern und Mallorca.
Ride The High – Eine szenische Wanderung
Ride the High ist eine rauschhafte Reise durch Bern, ein interaktives Theaterprojekt. Dabei geht es um die verschiedenen Facetten des Rausches und um Texte berühmter Autoren zum Thema. Die Zuschauenden werden zuerst auf einen Spaziergang entführt und begeben sich zu den zwielichtigen Orten der Stadt. Dort treffen sie auf ominösen Gestalten, wobei die Grenzen zwischen Realität und Fantasie fliessend ineinander übergehen. Der Rundgang endet in der Grossen Halle der Reitschule, in welcher sich inzwischen auch die Gestalten eingefunden haben, denen mensch zuvor draussen begegnet ist. Sie alle haben hier ihre eigene kleine Welt, die mit den anderen kleinen Welten zusammen zu einem verrückten, rauschhaften Kosmos verschmelzen.
Das Publikum wird bei Ride the High Teil der Inszenierung und kann direkt mit den verschiedenen Charakteren interagieren. Eine spannende Art, sich dem doch sehr präsenten Thema Rausch rund um die Reitschule auf eine neue Weise zu nähern.
Die Produktion ist eine Masterarbeit im Studiengang Bühnenbild von Doreen Back und Mathias Hannus an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK.
Die Premiere findet heute Freitag abend um 18.30 Uhr statt, weitere Vorstellungen gibt es morgen Samstag 12. Oktober um 18.30 Uhr und am Sonntag 13. Oktober um 17.00 Uhr. Die Platzzahl ist beschränkt, eine Reservierung ist erforderlich unter ridethehigh@mail.ch
Fitzgerald & Rimini schwingen auf 50 Hertz
Das Berner Duo Fitzgerald & Rimini, alias Spoken-Word-Poetin Ariane von Graffenried sowie Musiker und Klangkünstler Robert Aeberhard, melden sich mit neuem Album namens 50 Hertz. Während sich das Duo zuletzt auf Grand Tour quer durch Europa begab, beschäftigen sich Fitzgerald & Rimini auf ihrem dritten Album mit Störgeräuschen und Störefriedinnen. Dafür hat Robert Aeberhard Störgeräusche ganz unterschiedlicher Natur aufgenommen oder aus seiner Klangbibliothek ausgegraben und mit Kevin Chesham (Schlagzeug) und Simon Rupp (Gitarre) zwei tadellose Musiker als Verstärkung mit an Bord geholt.
Jede der Kompositionen auf 50 Hertz beginnt mit einem Brummton. Dabei handelt es sich um eine Einstreuung aus dem Stromnetz, welches in Europa mit 50 Hertz schwingt – daher auch der Name des Albums. Was Tontechniker*innen auch schon mal zur Verzweiflung treibt, ist für Fitzgerald & Rimini eine Klangkomponente von eigentümlicher Schönheit.
Die Frage, was wann warum störe, habe sie auch beim Verfassen der lyrischen Texte angetrieben, sagt Ariane von Graffenried. Insgesamt acht Frauenfiguren kommen auf 50 Hertz zum Zug, wobei die Damen unterschiedlicher nicht sein könnten. Da wäre zum Bespiel die erste Frau im Weltraum, Valentina Tereschkowa, Auguste Wenzel, eine Berliner Märzgefallene von 1848, ein Sexroboter namens Harmony, die Gouvernante Fräulein Rottenmeier aus Hanna Spyris Roman «Heidi» oder die Western-Heldin Kalamitäten Jane. Sie alle seien in irgendeiner Form Störefriedinnen gewesen oder in ihrer Mission gescheitert, sagt von Graffenried.
Wie Theresa Beyer im Nachwort von 50 Hertz festhält, das als CD mit Buch herausgegeben wird, sind die acht Songs «Oden an die Ecken, Kanten und Widersprüche. Acht Oden ans Scheitern». Vor Allem aber sind es acht Oden die man sich richtig gerne anhört, weil die mehrsprachigen Spoken Word Gedichte der Ariane von Graffenried und die sorgfältigen Song-Arrangements des Robert Aeberhard mit viel Liebe zum (Geräusch-)Detail einfach eine richtig gute Kombo hergeben.
Fitzgerald & Rimini taufen 50 Hertz am Sonntag in der Turnhalle und zwar gleich zwei Mal: um 15:30 mit einem Familenkonzert und um 20:30 Uhr
Ein Reisebericht aus Mallorca
Heute zu Gast im Radioblog ist der Thuner Slam Poet Noah Oetterli. Bei den deutschsprachigen Slam Meisterschaften in Erfurt kam er bis ins Halbfinale – wir gratulieren! – bei uns gibt er einen Reisebericht aus Mallorca zum Besten.