Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben, diese und andere Fragen beantworten wir im heutigen RaBe-Info.
Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben
Antworten gibt die US-amerikanische Ethnologin und Osteuropa-Kennerin Kristen R. Ghodsee in ihrem neusten Buch. Hinter dem geschickt gewählten Titel steckt aber viel mehr als ein Vergleich der sexuellen Aktivitäten von Frauen dies- und jenseits des Eisernen Vorhangs. Auf knapp 300 Seiten zeigt Ghodsee auf, wie Frauen unter dem unregulierten Kapitalismus der westlichen Welt leiden.
Dabei erklärt sie zum Beispiel die statistische Diskriminierung, von welcher Frauen immer wieder betroffen sind: Weil eine 30jährige Frau bald in die Babypause gehen könnte – der Arbeitgeber vertraut hier der Statistik – hat sie weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt als ein gleichaltriger Mann. Erst wenn auch ein Vaterschaftsurlaub gesetzlich klar geregelt sei, der Staat also in die Marktwirtschaft eingreife, könnten sich beide Geschlechter wieder unter den selben Bedingungen auf eine Stelle bewerben.
Ghodsee begibt sich auch auf die Spuren von feministischen Vordenker*innen, welche ihrer Zeit weit voraus waren. So sprach sich die russische, sozialistische Theoretikerin Alexandra Kollontai schon Anfang 20. Jahrhundert für die wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen aus. Nur so würden diese ihren Lebenspartner wirklich frei wählen können und müssten nicht aus ökonomischen Überlegungen eine Ehe eingehen.
Das Buch «Warum Frauen im Sozialismus besseren Sex haben – Und andere Argumente für ökonomische Unabhängigkeit» erscheint heute Montag 28. Oktober im Suhrkamp Verlag.