Es geht um die Suche nach Identität, um fehlende Anerkennung und um den radikalen Glauben an Allah.
In ihrem neuen Film «Al Shafaq – Wenn der Himmel sich spaltet» thematisiert die türkisch-schweizerische Regisseurin Esen Işık die Radikalisierung des jungen Burak aus Zürich. Işık kreiert darin ein Universum von Figuren, die versuchen, aus ihrer Perspektive heraus eine Antwort darauf zu finden, wie es dazu kam, dass Burak, der Sohn, der Bruder, ein normaler Junge, zu einem fanatischen und tötenden IS-Kämpfer wird. Wer hätte dies verhindern können? Wer trägt eine Mitschuld? Und kann man diese Schuld sühnen?
Buraks Familie wird durch den strenggläubigen Vater Abdullah dominiert. Emine, die Mutter, versucht das Regime ihres Mannes auszugleichen und all ihren Kindern Liebe und den Glauben an Allah gleichermassen zu schenken. Während ihr ältester Sohn Kadir und ihre Tochter Elif ihren Platz in der türkischen Familie wie auch der westlichen Welt gefunden haben, kämpft ihr jüngster Sohn Burak mit der fehlenden Anerkennung seines Vaters und seiner Suche nach einer Identität zwischen den Welten. Als Burak den Koran in das Zentrum seiner Weltanschauung stellt merken Abdullah und Emine zu spät, dass Burak ihnen bereits entglitten und auf dem Weg in den heiligen Krieg ist. Der Vater macht sich auf im türkisch-syrischen Grenzgebiet seinen Sohn zu suchen. Doch zwischen Orient und Okzident schenkt ihm die schicksalshafte Begegnung mit dem kurdischen Jungen Malik eine zweite Chance.
Premiere: Donnerstag, 31. Oktober / 20:15 / CineClub, Bern
mit Esen Işık, Nicoletta della Valle (Direktorin Fedpol) und Artan Morina (Schauspieler und Insider)