Brauchen wir die neue Schwimmhalle im Neufeld? Wie gehen wir mit dem Wolf als neuen Nachbar um? Was tun mit einem geschenkten freien Jahr? Antworten auf diese Fragen und weitere News und Geschichten gibt’s heute im RaBe-Info.
Abstimmung: Schwimmhalle im Neufeld
Die Berner Hallenbäder sind stark ausgelastet und oft überbelegt, deshalb haben die Stimmberechtigten 2017 der Hallenbad-Initiative deutlich zugestimmt. Daraufhin lancierte die Stadt Bern einen Projektwettbewerb – über das ausgewählte Siegerprojekt und den dafür notwendigen Baukredit von 75 Millionen Franken stimmt die Berner Bevölkerung nun ab.
Herzstück des Neubaus ist ein 50-Meter-Schwimmbecken inmitten der bereits bestehenden Sportanlagen im Neufeld. Bei den Berner Parteien ist das Neubauprojekt im Neufeld trotz seines riesigen Ausmasses fast unbestritten. Geeint werben die Parteien von der SVP bis zu den Grünen für ein JA. Sie loben es als weitsichtiges, architektonisch überzeugendes Projekt, das die unterschiedlichen Bedürfnisse von Schulen, Sportvereinen und Familien berücksichtige. Auch ökologisch sei der Neubau ein Vorzeigeprojekt, mit den neuen Technologien der Badewassernutzung, mit Fernwärme aus dem Forsthaus, Minergie-P-Standard und Photovoltaik.
Für ein Nein wirbt einzig die Grünalternativen Partei GaP. Laut GaP-Stadtrat Luzius Theiler wäre es sinnvoller und vor allem billiger gewesen, das neue Hallenbad im Marzili oder unter der Monbijoubrücke zu bauen, so wie es der Berner Gemeinderat vor einigen Jahren noch selbst vorgeschlagen hatte. Durch die Integration in die bestehenden Sportanlagen müsste die erst vor einigen Jahren eingeweihte, neue Universitätssportanlage wieder abgerissen werden. Zudem erachtet die GaP das Projekt als überdimensioniert und in Zeiten der Klimakrise als ökologisch fragwürdig.
Das letzte Wort hat das Berner Stimmvolk am 17. November 2019.
Die Rückkehr der Wölfe
Nach 150 Jahren ist der Wolf zurück in der Schweiz. Letztes Jahr wurden hierzulande insgesamt 47 Wölfe gezählt, wobei die Rudel vor allem im Wallis und in Graubünden leben und jagen. Während Biolog*innen und Wildtierforschende jubilieren, freuen sich Schafhalter*innen so gar nicht über Isegrims Rückkehr.
Gemäss einer Statistik der NZZ haben Wölfe in den letzten fünf Jahren in der Schweiz insgesamt 1883 Nutztiere gerissen, also rund 380 Stück pro Jahr. Deswegen hat das Parlament im September entschieden, dass Wölfe wieder vermehrt geschossen werden dürfen, wogegen Tierschutzorganisationen prompt das Referendum ergriffen haben.
Der Wolf hat ein Imageproblem – in der Märchenwelt wird er als gierig, rücksichtslos und böse dargestellt – und polarisiert in der Schweiz wie kaum ein anderes Wildtier. Das zeigt auch der soeben erschienene Dokumentarfilm Die Rückkehr der Wölfe von Thomas Horat. Darin beleuchtet der Innerschweizer Filmemacher das Phänomen Wolf aus unterschiedlichen Perspektiven, wobei unter anderem Schafhaltern, Wildbiologinnen und Naturbeobachter zu Wort kommen. Dabei wird zum einen die Situation in der Schweiz betrachtet, zum anderen blickt der Film auch in Länder wie Deutschland, Österreich, die Slowakei und in die USA und zeigt auf, welcher Umgang dort mit frei lebenden Wolfsrudeln gepflegt wird.
«Die Rückkehr der Wölfe» Vorpremiere Montag 4. November 2019 im Kino Rex, unter Anwesenheit von Regisseur Thomas Horat, Reinhard Schnidrig (Bundesamt für Umwelt), David Gerke (Gruppe Wolf Schweiz), Stephan Kaasche (Landschafts- und Naturführer), Moderation: Gisela Feuz
Zwischenjahr: Was nun?
Es ist Freitag und somit Zeit für unsere akustische Kolumne, den Radioblog. In der heutigen Ausgabe spricht unsere Praktikantin Zoé Kammermann über ihre neu gewonnene Freiheit nach 14 Jahren Schule und über das Dilemma, einerseits endlich mal nichts tun zu müssen und andererseits alles machen zu wollen, was bisher nicht möglich war.