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Polizeigewalt in Chile dauert an

Wir werfen heute zunächst einen Blick nach Chile, wo die Polizei nach wie vor mit Gewalt gegen die protestierende Bevölkerung vorgeht. / Dann wird’s musikalisch und wir tauchen ab in die faszinierenden Klangwelten der isländischen Band Sigur Ros. / Und: Wir wollen wissen, was ist eigentlich Kreativität?


 

Trotz Zugeständnissen: Proteste in Chile dauern an

Seit mehreren Wochen gehen die Menschen im südamerikanischen Land auf die Strasse. Sie demonstrieren gegen die neoliberale Politik der Regierung unter Präsident Sebastián Piñera, gegen die massiv hohen Lebenshaltungskosten, gegen das Rentensystem und die wachsende Schere zwischen Arm und Reich. Und: Sie verlangen eine neue Verfassung, denn die alte stammt noch aus der Zeit unter Diktator Augusto Pinochet. Bei dieser Forderung hat die Regierung mittlerweile erste Zugeständnisse gemacht: Mehrere politische Parteien haben eine Vereinbarung unterzeichnet, laut welcher ein Gremium aus Expert*innen zusammenkommen soll um eine neue Verfassung zu erarbeiten.

Präsident Piñera hat nun am Sonntag erstmals die massive Polizeigewalt kritisiert. Wie die Journalistin Anna Fünfgeld berichtet, haben in den letzten Wochen über 200 Menschen mindestens ein Auge durch das Gummischrot der Einsatzkräfte verloren. Sechs Anzeigen seien eingereicht worden wegen Tötungsdelikten, 66 wegen sexualisierter Gewalt durch Polizeikräfte. Doch obwohl die Polizei nun von oberster Instanz kritisiert wurde, habe sich wenig an ihrem Verhalten geändert, so die Journalistin.

Photo by IVAN ALVARADO


 

Was ist Kreativität?

Aus bekannten Elementen etwas Neues schaffen, das sei eine Möglichkeit kreativ zu sein, sagt Julia Langkau von der Universität Fribourg

Diese Frage wird am kommenden Montag im Café Kairo verhandelt. Der Verein philosophie.ch lädt zum Diskussionsabend mit Julia Langkau von der Universität Fribourg. Die Philosophin forscht dort in der Gruppe «The Aesthetic Mind» an einem Projekt mit dem Titel «Learning from Literary Narratives».
Die Kognitionswissenschaftlerin Margaret Boden unterscheide drei Arten von Kreativität, so Langkau im Interview mit RaBe. Erstens die Neukombination von bereits bekannten Elementen, zweitens das Entdecken von Neuem in alten Strukturen – zum Beispiel die Erfindung eines neuen literarischen Stils – sowie drittens das Kreieren von radikal Neuem, welches zuvor undenkbar war.
Was zeichnet die Kreativität von Kunstwerken grosser Künstler*innen aus? Können auch Computer kreativ sein oder braucht es dazu ein Bewusstsein und eine Absicht? Diese und weitere Fragen sollen am Diskussionsabend verhandelt werden.


Sitzplätze können ab sofort reserviert werden unter events@philosophie.ch. Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr und kostet 20.-


 

Tribute to «Sigur Rós – Ágætis byrjun»

Jeremias Keller ist ein Musiker, der in verschiedenen musikalischen Unterfangen anzutreffen ist, so etwa bei Django Bates humanCHain, Domi Chansorn oder Kamikaze. Ausserdem tut der 33-jährige bei verschiedenen Theaterproduktionen mit und ist der Produktionsleiter der jährlich stattfindenden Jazzwerkstatt. Keller ist Multiinstrumentalist und hat sich das Gitarren- und Schlagzeugspiel einst selber beigebracht; mittlerweile spielt er vorzugsweise Bass.

Der Bass hats ihm angetan: Jeremias Keller

Nun hat die Veranstaltungsreihe bee-flat Jeremias Keller eine Carte Blanche erteilt. Das heisst, dass Keller an drei Abenden entscheiden kann, was auf der Bühne der Turnhalle des Progr passieren soll. Die Wahl für den ersten Abend ist unerwartet: Ein Tributabend soll’s werden und zwar an eine isländische Band. Genauer: Keller und seine Mitstreiter*innen spielen «Ágætis byrjun» nach, das zweite Album der isländischen Postrockformation Sigur Rós.

Sigur Rós habe ihm den Zugang zu einer neuen Art von Musik eröffnet, die nicht nach herkömmlichen Songstrukturen funktioniere, sondern starkes Gewicht auf den Klang lege, sagt Keller. Auch wenn «Ágætis byrjun» mittlerweile bereits 20-jährig sei, so habe das Album für ihn nicht an Dringlichkeit verloren. «Mich berührt der eigenwillige Falsettgesang von Jón Þór «Jónsi» Birgisson, dessen überirdisch klingendes Gitarrenspiel (Birgisson spielt sein Instrument vorwiegend mit einem Geigenbogen) und der Gesamtklang, der entsteht, weil die Band verschiedene Stilrichtungen verwebt.»

Für die Tributnacht hat Keller nur ein paar wenige Schlüssel-Passagen von «Ágætis byrjun» transkribiert. Ihm sei es wichtig, dass die Musiker*innen mitentscheiden könnten, wie das Album umgesetzt werde. «Wir haben nicht den Anspruch, die Platte 1:1 nachzuspielen, schliesslich soll es ein Tribut-Konzert werden nicht ein Coverabend», sagt Keller.

Jeremias Keller Carte Blanche bei bee-flat im Progr:
#1: Tribut to «Sigur Rós -Ágætis byrjun», SO 24.11.19 / #2: Vertigo & Thais Diarra (CH), MI 4.12.19 / #3 : King Pepe & the Queens MI 15.1.20