Die Augen und Ohren der ganzen Nation waren heute auf eine einzige Frau gerichtet: Regula Rytz.
An einer spontan eingefädelten Medienkonferenz gab die Nationalrätin und Präsidentin der Grünen am Nachmittag bekannt, dass sie ihre Partei künftig im Bundesrat vertreten will:
Das bedeutet, dass sich Regula Rytz am 11. Dezember für die Gesamterneuerungswahlen des Bundesrats zur Verfügung stellen wird. Da keiner der sieben Bundesräte freiwillig zurücktritt, geht Regula Rytz nun in die Offensive und spekuliert auf den Sitz von FDP-Bundesrat Ignazio Cassis. Es sei an der Zeit, endlich über eine neue Zauberformel zu diskutieren, betont Rytz:
Dass die Grünen nun auf einen der beiden FDP-Sitze spekulieren, kommt wenig überraschend. Bereits im Vorfeld stand fest, dass die Partei garantiert weder den CVP-Sitz noch einen der beiden SP-Sitze angreifen wird. Gerade als Frau kommt für Regula Rytz daher einzig und allein der Sitz von Ignazio Cassis in Frage:
Ausschlaggebend für die Kandidatur von Regula Rytz waren die Parlamentswahlen vom 20. Oktober. Mit über 13 Prozent Wähleranteil sind die Grünen neuerdings die viertstärkste Partei im Land. Ein grüner Bundesratssitz sei daher eindeutig im Interesse der Bevölkerung, argumentiert Rytz:
Geht es nach Regula Rytz, dann ist es nun höchste Eisenbahn, um mit einem grünen Bundesratssitz neuen Schwung in die Politik zu bringen. Sie ist überzeugt: die Bevölkerung will im Bundesrat eine Vertretung sehen, die den Umweltschutz stärker gewichtet, als die Interessen der Wirtschaft:
Der Genfer Staatsrat Antonio Hodgers hat seine Kandidatur für einen grünen Bundesratssitz derweil zurückgezogen – mit der Begründung, dass eine Frauenkandidatur für ihn im Vordergrund steht.