Bei Lisa Eckhart ist der Name Programm – Eine Diva mit Ecken und Kanten gibt sie auf der Bühne, die 27-jährige Österreicherin, die mit gebürtigem Namen Lisa Lasselsberger heisst. 2016 gewann Eckhart als zweite Frau die österreichischen Poetry-Slam-Meisterschaften, im gleichen Jahr stand sie mit ihrem ersten Solo-Kabarett-Programm auf der Bühne. Dieses Jahre wurde sie mit dem renommierten Salzburger Stier ausgezeichnet und kommt mit ihrem zweiten abendfüllenden Programm «Die Vorteile des Lasters» nun auch in der Schweiz.
Lisa Eckhart ist eine ziemliche Erscheinung, ihre Gestik und der gestrengen Blick verströmen Autorität. Das ist durchaus gewollt, denn Verbrüderung bzw. Verschwesterung mit dem Publikum sei nicht ihr Ding, sagt sie. «Ich bin ein Freund von Zucht und Ordnung, das heisst, ich stehe auf der Bühne und das Publikum soll hochschauen zu einer Figur, von der es im Momemt befehligt wird. Wenn ich im Publikum wäre, würde ich das auch so wollen.»
Auf der Bühne gibt Eckhart gerne die dominante provokante Diva, welche weder vor schwarzem Humor, noch vor politischen Unkorrektheiten zurückschreckt. Die Kunstfigur ist in ihrem Programm zuweilen bitterböse, ja zynisch und dürfte mit ihren kernigen Aussagen vielleicht auch bei einigen die Grenze zum guten Geschmack überschreiten.
In ihrem zweiten Bühnenprogramm knüpft sich Lisa Eckhart entgegen dem Titel nicht nur die Vorteile des Lasters vor, sondern auch Tugenden. Das eine funktioniere nicht ohne das andere. «Der Spass fand ein Ende, als Laster straffrei wurde», sagt sie , denn ohne die Aufrechterhaltung gewisser Tugenden würde doch auch die Grenzüberschreitung keinen Spass mehr machen.
Lisa Eckhart zeigt ihr Programm «Die Vorteile des Lasters» am Dienstag 3. Dezember 2019 im Theater National Bern