Warum fliehen tausende von Menschen aus Eritrea und wie denken und lenken reiche Menschen die Schweiz? Diese und andere Fragen beleuchten wir in der heutigen Info-Sendung:
Warum Tausende aus Eritrea fliehen
Jeden Monat flüchten rund 5000 Menschen aus Eritrea, dies obwohl die Grenzposten Schiessbefehl haben. 5000 Menschen, dass sind in etwa gleich viele wie monatlich Syrien verlassen. Im Gegensatz zu Syrien hat Eritrea aber bloss sechs Millionen Einwohner*innen und befindet sich nicht im Krieg. Viele der Geflüchteten beantragen dann in der Schweiz Asyl, doch vor welchen Zuständen diese Menschen flüchten, wird in der Schweiz kaum thematisiert.
Die Menschenrechtsorganisation ACAT – Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter und Todesstrafe – möchte dies nun ändern. Zum gestrigen internationalen Tag der Menschenrechte gibt ACAT-Schweiz einen Einblick in das Land Eritrea und fordert in einer Petition eine menschlichere Asyl-Politik gegenüber eritreischen Asylsuchenden.
Welchen Einfluss hat Reichtum auf die Schweizer Demokratie?
Jeder 10. Milliardär der Welt lebt in der Schweiz, gleichzeitig hat rund die Hälfte der Steuerzahlenden hierzulande weniger als 50’000 Franken auf der hohen Kante.
Seit dem Ende des Kalten Krieges wird die Schere zwischen Arm und Reich auch in der Schweiz immer grösser: Ende 2014 besassen die 300 reichsten Schweizer*innen rund 590 Milliarden Franken; das ist siebenmal mehr als noch 1989.
Ueli Mäder ist emeritierter Soziologie-Professor der Universität Basel. Er forschte lange Jahre zu Reichtum und Armut in der Schweiz und veröffentlichte unter anderem «Wie Reiche denken und lenken» und «macht.ch», zwei Werke, welche sich mit der Verteilung des Wohlstandes in der Schweiz beschäftigen und dessen Einfluss auf die politischen Diskurse.
Im Interview mit RaBe erklärt Mäder, dass rund die Hälfte des Vermögens in der Schweiz vererbt sei – trotzdem hätten viele seiner reichen Interviewpartner*innen ihm gegenüber versucht, den Eindruck zu vermitteln, dass sie diesen Reichtum selbst erwirtschaftet hätten.
Der bekennende linke Alt-68er spricht sich immer wieder gegen die zunehmende Ökonomisierung des politischen Diskurses aus, er plädiert für eine Umverteilung von Reichtum, für das Anheben der unteren Einkommen und für steuerliche Massnahmen, welche die starke Konzentration der Vermögen wieder auflösen könnten.
Heute Mittwoch Abend ist er im Rössli der Reitschule zu Gast, an einer Lesung mit anschliessender Diskussionsrunde sollen Fragen aufgeworfen werden wie z.B. Wie nehmen Reiche soziale Gegensätze und ihren eigenen Einfluss wahr, inwiefern Menschen mit grossem Vermögen Einfluss nehmen können auf die Politik und was die gesamtgesellschaftlichen Folgen dessen sind. Türöffnung: 20 Uhr.