Wahrscheinlich haben oder hatten rund 90% der Menschen einen Zuhause: einen Teddybären. Ein Teddy steht denn auch am Anfang des Filmes «Der Bär in mir» des Filmemachers Roman Droux. Als Berner sei er mit den Bären im Bärengraben und später im Bärenpark aufgewachsen, sagt Droux. Weil er dieses Bild vom Teddybären oder vom eingesperrten Bären habe verifizieren wollen, habe er sich auf den Versuch engelassen, wilde Bären in Alaska zu filmen.
2013 reiste Droux mit Bärenforscher David Bittner ans äusserste Ende von Alaska, in ein Gebiet, in welchem es kaum Spuren menschlicher Zivilisation gibt und in dem die Grizzlybären das Sagen haben. Bittner verbringt seit 17 Jahren regelmässig den Sommer in Alaska, um im Zelt unter Bären zu leben und deren Verhalten zu erforschen. Während eines halben Jahres heftete sich Roman Droux an Bittners Fersen, wobei ihm fantastische Aufnahmen von wilden Bären gelangen. So zeigt «Der Bär in mir» aus nächster Nähe, wie die Grizzlys aus der Winterruhe erwachen, Revierkämpfe austragen, Junge bekommen und sich an heimkehrenden Lachsströmen dick fressen, um wieder die Winterruhe antreten zu können.
David Bittner ist es im Verlauf der Jahre gelungen, ein Vertrauensverhältnis zu den Bären aufzubauen. Dank einiger Regeln – etwa, dass er die Bären nie anfasst oder füttert – und einem Stromzaun ums Zelt, ist der Biologie bis anhin nie wirklich in schwerwiegenden Konflikt mit einem Bären geraten. Ein Zusammenleben im Rahmen gegenseitiger Toleranz scheint also möglich. Im Interview mit RaBe sagt Roman Droux denn auch, dass er hoffe, mit seinem Dokumentarfilm «Der Bär in mir» einen Beitrag zur Debatte rund um den wilden Bären in der Schweiz leisten zu können.
«Der Bär in mir», ab 12.12.19 im cineMovie Bern