Fragen, welche das heutige Info aufwirft: Warum brauchen Kita-Angestellte einen Gesamtarbeitsvertrag? Was steckt eigentlich hinter Exctinction Rebellion? Und wie weit darf man gehen beim Lügen?
Angestellte in Kitas brauchen einen GAV
„Chaos in der Kita“, darüber schreibt die Republik in einer gestern veröffentlichten Recherche. Im Fokus steht dabei die Kita-Kette Globegarden, welche in ihrer Struktur sogar mit McDonalds verglichen wird. Globegarden ist die grösste Kita-Betreiberin der Schweiz, arbeite mit massivem Spardruck und standardisierten Abläufen. Dies sorge immer wieder für überfordertes und ausgelaugtes Personal und für hungrige und schlecht betreute Kinder.
Abhilfe schaffen könnte hier ein Gesamtarbeitsvertrag, denn für Angestellte in Kinder-Betreuungseinrichtungen gibt’s einen solchen in der Schweiz noch nicht, sagt Katharina Prelicz-Huber, Präsidentin der Gewerkschaft VPOD, welche sich für die Angestellten im Service Public einsetzt.
Was steckt hinter Extinction Rebellion?
Um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, scheut die Bewegung Extinction Rebellion, kurz XR, auch nicht den Zusammenstoss mit dem Gesetz. Ihre Aktionen sind radikaler als jene der Klimajugend: XR Aktivist*innen ketten sich ans Bundeshaus, färben die Limmat knallgrün und blockieren stark befahrene Strassen.
Die antihierarchische, gewaltfreie Bewegung, die vor rund einem Jahr in England ihren Anfang nahm, ist heute rund um den Globus vertreten. Ihr Ziel ist es, den für das Klima nötigen tiefgreifenden Wandel herbeizuführen und eine Welt zu schaffen, die auch für zukünftige Generationen lebenswert ist. Die drei zentralen Forderungen der Bewegung sind: Die Wahrheit über die Klimakrise offenlegen, netto null Treibhausgas Emissionen bis 2025 und Bürgerversammlungen einberufen. Solange diese Forderungen nicht erhört werden, blockieren XR Aktivist*innen weiterhin Strassen, besetzen Gebäude und machen durch gewaltfreie, aber unübersehbare Aktionen auf sich aufmerksam.
Professionelle Alibis von der Bremer Agentur Alibi Profi
Geschäftsführer Stefan Eiben von der Bremer Agentur Alibi Profi nennt sich Freiraummanager. Mit perfekten Lügenkonstrukten vertuschen er und seine Mitarbeitenden die wahren Gründe, warum seine Kund*innen irgendwo nicht auftauchen, wo sie auftauchen sollten. Diese doch ziemlich aussergewöhnliche Geschäftsidee entstand an einem Samstagabend vor 20 Jahren, als Stefan Eiben kurzfristig von zwei Freunden versetzt wurde.
Inzwischen beschäftigt Alibi Profi 4 Festangestellte, die wiederum ganze Heerscharen von selbständigen Schauspieler*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz koordinieren. Zudem arbeitet die Firma mit echten Unternehmen zusammen, meist ehemalige Kund*innen der Agentur, welche ihnen mit Alibis zur Seite stehen.
Ob die Mitarbeitenden die Fälle annehmen oder nicht, ist ihnen selbst überlassen. Es kommt immer wieder vor, dass die Agentur Aufträge ablehnt, weil ihr die Kund*innen nicht geheuer sind oder moralische Bedenken bestehen. Die meisten Anfragen erhalten sie laut Stefan Eiben von Menschen, die beispielsweise ihre Homosexualität, ein Burnout oder ein gesellschaftlich wenig anerkanntes Hobby verstecken möchten. Anfragen von Menschen, die ihre Partner*innen betrügen wollen, sind hingegen eher selten. Weil er viele Menschen in einer Notsituation unterstütze, findet es Stefan Eiben auch nicht verwerflich, den ganzen Tag lang anderen Menschen irgendwelche Lügen aufzutischen.