Der umstrittene Steuerbonus für besserverdienende Eltern und schwindendes Gletschereis sind zentrale Themen der heutigen Info-Sendung. Den Podcast gibts hier:
Steuerbonus dank Kinderabzügen
Innerhalb von gerade mal zweieinhalb Monaten sammelte die SP Schweiz fast 60’000 Unterschriften gegen einen umstrittenen Steuerbonus für besserverdienende Eltern. Das entsprechende Referendum hat sie gestern bei der Bundeskanzlei eingereicht.
Mit dem Referendum wehrt sich die SP gegen die Erhöhung der Kinderabzüge bei der direkten Bundessteuer, die vom National- und Ständerat im Dezember beschlossen wurde. Dies, weil der Steuerbonus lediglich denjenigen Familien zugute kommt, die jährlich mehr als 100’000 Franken verdienen.
«Dabei wäre die Erhöhung der Kinderabzüge grundsätzlich eine durchaus diskussionswürdige Idee», betont SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen im Gespräch mit Radio RaBe.
Schwindende Gletscher
«Es ist schon lange nicht mehr fünf vor zwölf, sondern längst halb eins», sagt Michael Zemp, Direktor des Weltgletscherbeobachtungsdienstes der Universität Zürich. Mit den steigenden Temperaturen schmelzen die Gletscher weltweit immer schneller. In den letzten 60 Jahren ist so viel Gletschereis geschmolzen, dass man die Schweiz unter einer 250 Meter dicken Eisschicht begraben könnte. Insgesamt 9 000 Gigatonnen Gletschereis sind seit den 60er Jahren verloren gegangen.
In der Schweiz zeigen sich die Auswirkungen der Klimaerwärmung laut Michael Zemp stets doppelt so stark wie an anderen Orten. Falls das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Übereinkommens erreicht wird, wären die grösseren Schweizer Gletscher wie beispielweise den Aletschgletscher gerettet. Ansonsten werden in den kommenden Jahrzehnten sämtliche Gletscher in der Schweiz verschwinden, was sich anfänglich durch vermehrtes Hochwasser und längerfristig durch Wassermangel in den heissen, trockenen Sommermonaten zeigen würde.
Laut Michael Zemp ist der Klimawandel die grösste Herausforderung, welche die Menschheit je gesehen hat. Gleichzeitig aber könne man ihn gerade in der Schweiz auch als Chance sehen, weil unsere Rohstoffe nicht fossile Energien sind, sondern Rohstoffe wie Wasser, Sonne und Wind. Zudem berge der Klimawandel auch die Chance, eine neue Gesellschaft zu entwickeln. Mit ihrem starken Forschungs- und Hightechstandort könne die Schweiz hier an vorderster Front mitwirken und bezüglich der Schadensbegrenzung auch profitieren.
«Iischzit»
Im Vergleich zum Hochdeutschen gibt es in der Schweiz wenig Mundartliteratur und solche im Walliser Dialekt erst recht fast keine. Schriftsteller Rolf Hermann aber macht genau das: Kurze, lustige, manchmal absurde Geschichten dichten, die fast alle in seiner alten Heimat dem Wallis spielen. Für RaBe hat er exklusiv ein paar Geschichten eingelesen, so zum Beispiel auch eine, in welcher die Eiszeit eine zentrale Rolle spielt.
Rolf Hermann ist auch Teil des Trios Gebirgspoeten, dieses zeigt am DO 16. und SA 18.1. das neue Programm «Arthrose vom Napf» im Tojo der Reitschule. Hier gibst weitere Geschichten von Rolf Hermann zu hören.