Heute wandern wir mit ans WEF, sprechen mit dem BAKOM darüber, wie Meinungsbildung gemessen wird und begleiten die Berner Gemeinde Clavaleyres beim allfälligen Kantonswechsel. Den Podcast gibts hier:
Strike WEF
In Davos ist das Weltwirschaftsforum in vollen Gängen. Bereits drei Tage vor Beginn sind in Landquart rund tausend Klimakativist*innen losgewandert, um ihren Protest ans WEF zu tragen. Gestern Abend sind sie an ihrem Ziel angekommen – und das, obwohl die letzte Etappe des Marsches von den Bündner Behörden nicht bewilligt worden war. Entsprechend wich die Gruppe auf veschneite Wanderwege aus, weil deren Begehung keiner Bewilligungspflicht unterliegen. Dort wo der Wanderweg die Strasse nach Davos kreuzt, kam es kurzfristig zu Strassenblockaden.
Die Polizei begleitete die Aktivist*innen und war bei besagter Strassenkreuzung mit mehreren Mannschaftswagen präsent. Zu Auseinandersetzungen kam es aber nicht. Somit verlief die dreitägige Wanderung von Landquart nach Davos friedlich.
Wir sind mitgewandert und haben ein paar Stimmen eingefangen:
Medienmonitoring
Gestern gab das BAKOM die Resultate eines Medienmonitorings bekannt, das es in Auftrag gegeben hatte. Die Studie erforscht den Einfluss der Schweizer Medien auf die Meinungsbildung. Auf der zugehörigen Webseite schlüsselt der Medienmonitor die Zahlen nach Art des Mediums auf und zeigt auch die Besitzverhältnisse hinter den einzelnen Medienhäusern.
Zu Tage kam einerseits wenig Erstaunliches: Immer mehr Menschen holten sich Informationen und neuste Nachrichten über Onlinemedien. Andererseits deckt die Studie aber auch Bemerkenswertes auf: Medienkonsumierende in der französischsprachigen Schweiz würden Social Media signifikant mehr Vertrauen entgegenbringen als Menschen in der Deutschschweiz, sagt Samuel Studer, Gruppenleiter bei der Medienforschung des Bundesamtes für Kommunikation BAKOM.
Einen kurzen Überblick über die Forschungsergebnisse bietet dieses Factsheet.
Clavaleyres will den Kanton Bern verlassen
Am 9. Februar 2020 entscheidet die Berner Stimmbevölkerung, ob Clavaleyres vom Kanton Bern in den Kanton Freiburg wechseln darf. Clavaleyres ist eine Berner Enklave, umgeben von Freiburger und Waadtländer Gemeinden.
Nach diversen erfolglosen Fusionsverhandlungen mit anderen Berner Gemeinden, hat sich die Kleinstgemeinde mit rund 50 Einwohnenden schliesslich an Murten gewandt. Wie Jürg Truog, Gemeindepräsident von Clavaleyres betont, organisiere seine Gemeinde bereits seit Jahren die Schule, das Sozialwesen und auch die Feuerwehr gemeinsam mit Murten.
Im Dezember 2018 haben die Stimmberechtigten von Murten und Clavaleyres der Fusion bereits zugestimmt. Am 9. Februar folgen nun die Abstimmungen in den Kantonen Bern und Freiburg. Falls beide Kantone der Fusion zustimmen, hat anschliessend noch die Bundesversammlung das letzte Wort. Im Vergleich zu den Fusionsdebatten rund um die bernjurassische Gemeinde Moutier spielen die Emotionen in Clavaleyres laut Jürg Truog eine weit weniger grosse Rolle. Es sei ein rationaler Entscheid, wobei die Einwohnenden «im Herzen Berner*innen bleiben werden̓».