Heute im RaBe-Info: Warum die Demonstrierenden in Chile mit dem Einlenken der Regierung nicht zufrieden sind, was man gegen Winterdepressionen tun kann und eine Geschichte aus dem Wallis…
Podcast der ganzen Sendung:
Eine neue Verfassung für Chile
Seit 100 Tagen demonstrieren die Menschen in Chile gegen die neoliberale Politik einer Regierung die vieles privatisiert hat: Wasser und Strom, Bildung und Rentensystem.
Im November hat die Regierung erste Zugeständnisse gemacht, sie kommt der Forderung nach einer neuen Verfassung nach – die alte stammt grösstenteils noch aus der Zeit des Diktators Augusto Pinochet. Doch wer genau im Gremium sitzt, das zur Zeit diese Verfassung ausarbeitet, ist nicht klar, weswegen die Protestierenden sich nicht zufrieden geben.
Wenn der Winterblues auf die Stimmung drückt
Gemäss der Weltgesundheitsorganisation (WHO) litten im Jahr 2019 weltweit 320 Millionen Menschen an einer Depression – etwa jeder Zwanzigste, mit nur geringen Unterschieden über Ländergrenzen, Kultur, Bildung oder Einkommen hinweg. Auch in der Schweiz sind pro Jahr rund 400’000 Personen betroffen – über das zweifache der Bevölkerung von Bern. Depression ist damit eine der häufigsten Erkrankungen weltweit.
Die Betroffenen sind schwer beeinträchtigt durch eine anhaltende Niedergeschlagenheit sowie eine Minderung von Interesse und Antrieb. In individuell unterschiedlicher Ausprägung kommen weitere Beschwerden hinzu, wie übertriebene Selbstvorwürfe, innere Unruhe, Schlafstörungen, eine Verlangsamung von Denken und Bewegung sowie, bei schwerer Depression, oft auch Todeswünsche und Suizidgedanken. Aktuelle Modelle zur Krankheitsentstehung betonen ein Zusammenspiel von genetisch bedingter Gefährdung, Lebensgeschichte und akuten Belastungsfaktoren wie Stress.
Eine Sonderform ist die Winterdepression, die dadurch gekennzeichnet ist, dass Krankheitsphasen wiederholt und ausschliesslich in den Wintermonaten auftreten, nicht jedoch in den anderen Jahreszeiten.
Die Entstehung einer solchen Winterdepression kann in erster Linie auf die geminderte Lichtexposition in der dunklen Jahreszeit zurückgeführt werden.
Aufgrund dieser Tatsache können Winterdepressionen aber auch erstaunlich gut und einfach behandelt werden. So bieten etwa die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) sogenannte Lichttherapien an, deren Kosten in vielen Fällen sogar von den Krankenkassen zurückerstattet werden.

Prof. Dr. med. Christoph Nissen ist stv. Direktor an den UPD und beschäftigt sich mit der Wirkung von Lichttherapien
Eiszeit!
Heute im Radioblog zu Gast ist der Autor Rolf Hermann. Er liest für uns seine Geschichte «Eiszeit» aus dem Buch «Eine Kuh namens Manhattan»