Philip Ridley gehört zu den wohl spannendsten und vielseitigsten Künstlern der Gegenwart. Für «Vincent River», eine schonungslose Story über Homosexualität und Homophobie, verpackt in ein packendes Kammerspiel, wird er von der Presse und vom Publikum seit 20 Jahren gleichermassen gefeiert. Das Stück erzählt von Davey und Anita, zwei Menschen, die zu Beginn nur wenig miteinander verbindet. Doch je länger ihr nächtliches Gespräch dauert, desto mehr kommt eben auch die todgeschwiegene und nie wirklich ausgelebte Homosexualität ihres ermordeten Sohnes und Freundes Vincent zu Tage.
Das intensive Spiel der Akteure und die konkrete Sprache machen «Vincent River» zu einem Lehrstück, Sittengemälde und Psychodrama über Hassverbrechen, Diskriminierung und Homophobie zugleich. «Vincent River» ist ein Stück das bewegt, betrifft, zum Nachdenken anregt und bis heute nicht an Brisanz eingebüsst hat. Im Gegenteil: Homophobie ist und bleibt auch in der Schweiz ein Thema, gerade angesichts der nationalen Abstimmung vom 9. Februar. Die beiden Schauspieler Danièle Themis und Simon Burkhalter brachten das Stück im letzten November unter der Regie von Renate Adam auf der Remise-Bühni Jegenstorf zur Schweizer Erstaufführung, die Veranstalter vom Theater am Käfigturm holen das Kammerspiel nun für zwei Vorstellungen am 20. Februar und am 14. März 2020 nach Bern.
Vincent River / Donnerstag, 20. Februar 2020, 20:00 Uhr & Samstag, 14. März 2020, 20:00 Uhr / Theater am Käfigturm, Spitalgasse 4, 3011 Bern