Uralte Ski, verwaschene Ovomaltinemützen, berühmte Renndress, ehemalige Rettungsschlitten, verrostete Skiclub-Plaketten und unzählige weitere Ski-Accessoires. All das gibt es ab morgen im Alpinen Museum in Bern zu sehen. Mit einem Tag der offenen Tür eröffnet das Museum am Samstag, dem 15. Februar 2020 seine neue Austellung, oder besser gesagt sein «Fundbüro für Erinnerungen».
Eine besondere Ausstellung, denn hier steht ausnahmsweise nicht die Sammlung des Museums im Vordergrund, sondern das was die Menschen vorbeibringen: also in erster Linie Ski-Accessiors und die Erinnerungen, die ihre ehemaligen Besitzer*innen damit verbinden. Wer zuhause im Keller oder auf dem Estrich also besondere Objekte rumliegen hat, die mit dem Thema Skifahren zusammenhängen, kann diese Objekte dem Alpinen Museum übergeben.
Rund 150 Personen folgten bereits dem ersten Suchaufruf im Dezember 2019, mit dem das Alpine Museum den Startschuss für das interaktive Sammlungsprojekt «Fundbüro für Erinnerungen» setzte. Im Verlauf der letzten Wochen kamen so unzählige Objekte zusammen, die nun für die Öffentlichkeit zugänglich sind und allesamt mit interessanten Erinnerungen verbunden sind. Aber auch aus der bereits bestehenden Sammlung des Museums sind Gegenstände zu sehen. Mittlerweile umfasst der gesamte Bestande 180 Paar Skis, 70 Skibindungen, 90 Paar Skistöcke, 50 Paar Skischuhe, 30 Skibrillen, 50 Bekleidungsteile und 120 Zubehörteile. Dazu einige tausend Fotos und hunderte von Werbeprospekten, Dokumenten, Plakaten, Postkarten, Tage- und Tourenbüchern.
Trotz dem hohen Alterdurchschnitt der vielen verschiedenen Objekte, kommt die neue Ausstellung im Alpinen Museum durchaus modern daher. So gibt es beispielsweise in der Mitte des Ausstellungsraums einen sogenannten „Objektscanner“, auf dem man ein bestimmtes Objekt deponieren kann, um die damit verbundene Erinnerung seines ehemaligen Besitzers oder seiner ehemaligen Besitzerin zu erfahren. Viele dieser Erinnerungen sind dabei durchaus amüsant und sehr unterhaltsam, selbstverständlich werden aber auch die schwierigen Seiten des Skisports thematisiert. Insgesamt hat die Ausstellung «Fundbüro für Erinnerungen» deutlich mehr zu bieten als nur ein paar alte, hölzerne Skis. Dank den vielen Erinnerungen geht es nämlich häufig auch um tiefgründigere Themen wie Rebellion, Freiheit, Erfolg, Scheitern oder Freundschaft.
Gemeinsam mit Projektleiter Michael Fässler, haben wir uns den neuen Ausstellungsraum angeschaut:
Fundbüro für Erinnerungen, № 1 Skifahren: 15.02.2020 – 28.02.2021
Das Alpine Museum bittet darum, Ski-Material und Geschichten hier anzumelden und nicht direkt vorbeizubringen!