Welche Landwirschaftspolitik sieht der Bundesrat für unser Land vor? Und was hat es mit dem Fundbüro für Erinnerungen im Alpinen Museum in Bern auf sich? Die Antworten auf diese Fragen gibt’s im heutigen RaBe-Info.
Podcast der ganzen Sendung:
Bundesrat verabschiedet Botschaft zur Agrarpolitik
Eine Landwirtschaft für die Zukunft, das sei das Ziel. Weswegen der Bundesrat alle 4 Jahre die Landwirtschaftspolitik neu anpasst. Gestern nun verabschiedete er die Botschaft zur Agrarpolitik ab 2022. Unter dem Namen «AP 22+» steckt die Regierung in dieser Botschaft den Rahmen ab für die Weiterentwicklung der Schweizer Landwirtschaft. Einen Rahmen also für eine revidierte Gesetzgebung, welche das Parlament dann beschliessen muss.
In der «AP 22+» enthalten, sind unter anderem sogenannte Absenkpfade, das sind konkrete Massnahmen, welche den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln längerfristig immer weiter senken sollen. Ebenso werden die ökologischen Standards verschärft («Ökologischer Leistungsnachweis ÖLN»): Nur wer diese einhält, soll auch Direktzahlungen vom Staat bekommen.
Bereits gestern haben sich erste Interessensverbände zu dem 252 Seiten starken Bericht geäussert. Aus Sicht der Umweltverbände gehen viele der vorgeschlagenen Massnahmen in der «AP 22+» viel zu wenig weit, die Branche hingegen kritisiert die neuen bürokratischen Auflagen.
Ausstellung: «Fundbüro für Erinnerungen»
Uralte Ski, verwaschene Ovomaltinemützen, berühmte Renndress, ehemalige Rettungsschlitten, verrostete Skiclub-Plaketten und unzählige weitere Ski-Accessoires. All das gibt es ab morgen im Alpinen Museum in Bern zu sehen. Mit einem Tag der offenen Tür eröffnet das Museum am Samstag, dem 15. Februar 2020 seine neue Austellung, oder besser gesagt sein «Fundbüro für Erinnerungen».
Eine besondere Ausstellung, denn hier steht ausnahmsweise nicht die Sammlung des Museums im Vordergrund, sondern das was die Menschen vorbeibringen: also in erster Linie Ski-Accessiors und die Erinnerungen, die ihre ehemaligen Besitzer*innen damit verbinden. Wer zuhause im Keller oder auf dem Estrich also besondere Objekte rumliegen hat, die mit dem Thema Skifahren zusammenhängen, kann diese Objekte dem Alpinen Museum übergeben.
Rund 150 Personen folgten bereits dem ersten Suchaufruf im Dezember 2019, mit dem das Alpine Museum den Startschuss für das interaktive Sammlungsprojekt «Fundbüro für Erinnerungen» setzte. Im Verlauf der letzten Wochen kamen so unzählige Objekte zusammen, die nun für die Öffentlichkeit zugänglich sind und allesamt mit interessanten Erinnerungen verbunden sind. Aber auch aus der bereits bestehenden Sammlung des Museums sind Gegenstände zu sehen. Mittlerweile umfasst der gesamte Bestande 180 Paar Skis, 70 Skibindungen, 90 Paar Skistöcke, 50 Paar Skischuhe, 30 Skibrillen, 50 Bekleidungsteile und 120 Zubehörteile. Dazu einige tausend Fotos und hunderte von Werbeprospekten, Dokumenten, Plakaten, Postkarten, Tage- und Tourenbüchern.
Trotz dem hohen Alterdurchschnitt der vielen verschiedenen Objekte, kommt die neue Ausstellung im Alpinen Museum durchaus modern daher. So gibt es beispielsweise in der Mitte des Ausstellungsraums einen sogenannten „Objektscanner“, auf dem man ein bestimmtes Objekt deponieren kann, um die damit verbundene Erinnerung seines ehemaligen Besitzers oder seiner ehemaligen Besitzerin zu erfahren. Viele dieser Erinnerungen sind dabei durchaus amüsant und sehr unterhaltsam, selbstverständlich werden aber auch die schwierigen Seiten des Skisports thematisiert. Insgesamt hat die Ausstellung «Fundbüro für Erinnerungen» deutlich mehr zu bieten als nur ein paar alte, hölzerne Skis. Dank den vielen Erinnerungen geht es nämlich häufig auch um tiefgründigere Themen wie Rebellion, Freiheit, Erfolg, Scheitern oder Freundschaft.
Gemeinsam mit Projektleiter Michael Fässler, haben wir uns den neuen Ausstellungsraum angeschaut: