Heute im Info verfolgen wir die Spuren des Kolonialismus in der Stadt Bern und tauchen ein ins Theaterstück «Kamikaze» über Freundschaft und Geld im Kulturhaus VISAVIS. Den Podcast gibt es hier:
Kolonialismus in Bern sichtbar machen
Was hat die Spinnerei in der Felsenau mit Kolonialismus zu tun? Das ist eine der Fragen, welche ein neues Projekt der Stiftung Cooperaxion beantworten wird. Auf einem online Stadtplan zeigt Cooperaxion Spuren zu kolonialen Verstrickungen Berns. Die Idee sei, verdrängte Geschichte(n) sichtbar zu machen, sagt Projektverantwortliche Mira Koch gegenüber RaBe. Denn obwohl die Schweiz nie selbst Kolonialmacht war, könne man trotzdem an zahlreichen Orten Hinweise darauf finden, dass auch sie in das weitreichende Netz dieser Handelsbeziehungen integriert war.
Update 12. März: Die Webseite www.bern-kolonial.ch wäre am kommenden Samstag 14. März aufgeschaltet worden im Rahmen einer Vernissage mit Apéro im Kunstmuseum Bern. Diese Veranstaltung wurde nun abgesagt. Wann die neue Webseite online geht, ist noch unklar, die Stiftung Cooperaxion wird weiter informieren.
Theaterstück Kamikaze
Es ist eine wahre Geschichte. Eine Geschichte über Freundschaft und Geld, über Realität und Wirklichkeit und über die Frage, was denn eigentlich Sinn und Zweck hinter all dem ist.
Kamikaze erzählt Schauspieler Andreas Schertenleib In seinem neuen Theaterstück von seiner ungewöhnlichen Freundschaft mit Bruno, dem Schuhmacher. Eine Freundschaft, die auch in der Realität existiert und vor allem deshalb ungewöhnlich ist, weil Andreas seinem Freund Bruno während den letzten 30 Jahren immer wieder Geld für dessen Projekte geliehen hat. Insgesamt 20’000 Franken. Das letzte «Häppchen» von Andreas hat Bruno in die Produktion einer selbstkreiierten Schuhkollektion investiert. Aber ob Andreas sein ausgeliehenes Geld jemals wieder zu gesicht bekommt, bleibt fraglich. Denn das Projekt mit der Schuhkollektion will einfach nicht ins Laufen kommen und so erlebt Bruno immer wieder herbe Enttäuschungen. Als seine Schulden mehr und mehr wachsen, fragt er sich, wie sein Weg weitergehen soll. Doch Andreas bestärkt ihn darin, weiterhin das unmöglich Scheinende zu wagen, auch wenn er selber so sein Geld verlieren sollte. So haben die beiden Freunde eben auch was gemeinsam: Sie wollen sich einfach ums verrotten nicht von der Realität belehren lassen und glauben weiterhin an das scheinbar Unmögliche. Kamikaze eben.
Gemeinsam mit Regisseur Ueli Blum hat Andreas Schertenleib einmal mehr ein Stück entwickelt, in dem er viel von sich selber Preis gibt. Schliesslich spielt er auf der Bühne niemand geringeren als sich selber. Mit einer gehörigen Portion Witz und Ironie hinterfragt Schertenleib auf der Bühne seine eigene Rolle in dieser Freundschaft mit Bruno und seine eigene innere Zerrissenheit. Nun tritt er mit «Kamikaze» auch im Berner Kunst- und Kulturhaus VISAVIS auf.
«Kamikaze» – Ein Stück über Freundschaft und Geld / Kunst und Kulturhaus VISAVIS Bern / 12. – 14. März, 20 Uhr & 15. März, 17 Uhr.