trotz Gewinn von knapp 100 Millionen Franken plant die TX Group (ehemals TA-Media AG) erneut einen Kostenabbau in den Redaktionen, der Nationalrat schickt nicht nur die Kriegsgeschäfteinititative bachab, sondern auch gleich den Gegenvorschlag des Bundesrate und das Corona-Virus macht weder vor Grenzen noch Mauern halt und ist in den Gefängnissen angekommen. Den Podcast zur heutigen Infosendung gibst hier:
Redaktionen Geld abschränzen
Wenn Medienschaffende mehr machen sollen, als nur Polizeimeldungen abtippen, dann braucht Journalismus Ressourcen – Eine Tatsache, welche eigentlich den Abbauplänen von Verlagshäusern widersprechen sollte. Trotzdem kündigt die TX Group (ehemals Tamedia AG) genau dies an. In den Redaktionen der Verlagshäuser, welche der TX Group angehören, also zum Beispiel beim Tagesanzeiger oder bei Der Bund sollen Kosten eingespart werden, und dies obwohl der Mutterkonzern letztes Jahr knapp 100 Millionen Franken Gewinn erwirtschaftet hat.
Die Ankündigung der TX Group sorgt unter anderem bei Impressum, dem grössten Berufsverband von Medienschaffenden in der Schweiz, für Ärger. Geschäftsführer Urs Thalmann erklärt im Interview, was die wiederkehrenden Kürzungen in Redaktionen für die Schweizer Medienlandschaft bedeute.
Kein Gegenvorschlag für Kriegsgeschäftsinitiative
Wenig überraschend lehnte der Nationalrat gestern die Volksinitiative für ein Verbot der Finanzierung von Kriegsmaterialproduzenten ab. Die sogenannte Kriegsgeschäfte-Initiative der Jungen Grünen und der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee GSoA fordert, dass staatliche Akteure, wie beispielsweise die Nationalbank oder die Pensionskassen, Gelder von Steuerzahlenden nicht mehr länger in Krieggeschäfte investieren dürfen.
Mit der Ablehnung der Initiative folgte der Nationalrat dem Rat des Bundesrats. Überraschend war hingegen die Tatsache, dass der Nationalrat offenbar auch von einem Gegenvorschlag zur Kriegsgeschäfte-Initiative nichts wissen will. Mit 87 zu 105 Stimmen lehnte er am Donnerstag einen Rückweisungsantrag ab. Dieser hatte zum Ziel, dass die nationalrätliche Sicherheitskommission einen indirekten Gegenentwurf ausarbeiten soll. Mit dem Gegenentwurf wäre zumindest ein Finanzierungsverbot von geächteten Waffen wie Atombomben und Landminen möglich gewesen.
Die Initiant*innen der Initiative zeigten sich empört über die doppelte Abfuhr im Nationalrat und reagieren enttäuscht. Mit Aufschriften wie «Your Money Kills» lancierten die Jungen Grünen kurzerhand eine Protestaktion vor dem Bundeshaus: «Es ist einfach nur schrecklich, dass unser Parlament Profit über Menschenleben stellt», kommentiert Julia Küng, Co-Präsidentin der Jungen Grünen Schweiz den Entscheid des Nationalrates. Und Nadia Kuhn, GSoA-Sekretärin, ergänzt: «Als einer der grössten und der wichtigsten Finanzplätze weltweit hat die Schweiz eine besondere Verantwortung».
Corona im Gefängnis
Das Coronavirus macht weder vor Landesgrenzen, noch vor Stacheldraht und dicken Mauern Halt. Mittlerweile ist es enstsprechend auch in den Gefängnissen angekommen. Mehr dazu im heutigen Radioblog von Noelle Grossenbacher.