«Wie kann eine Gesellschaft auf weibliche Vorbilder verzichten?» Diese Frage stellt die Schweizer Fussballerin Sarah Akanji im Vorwort des eben erschienenen Buches «Vorbild und Vorurteil – Lesbische Spitzensportlerinnen erzählen».
Im Buch werden 28 Frauen portraitiert, welche in den verschiedensten Sportarten zur Spitze gehörten und gehören, und über ihre Erfahrungen im Sport und als lesbische Frauen im Sport und im Leben berichten.
Zusammengetragen hat die Portraits ein fünfköpfiges Autorinnen-Kollektiv aus Bern, unter ihnen auch Monika Hofmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin am interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung der Universität Bern.
Motiviert zur Buchpublikation habe das Kollektiv die Tatsache, dass sie selbst als Sportlerinnen kaum weibliche Vorbilder hatten, geschweige denn lesbische Vorbilder, sagt Monika Hofmann. Mit dem Buch möchten sie dem weiblichen Spitzensport mit dem spezifischen Fokus auf lesbische Sportlerinnen Gehör verschaffen.
Dabei reicht die Spannweite der portraitierten Sportlerinnen von Frauen, die ihre sexuellen Orientierung als Nebensache betrachten bis zu denjenigen, die ihre sexuelle Orientierung lange verheimlichten, weil sie um die Sponsorinnenverträge fürchteten.
Gleichzeitig veranschaulicht das Buch eindrucksvoll die Vorurteile, mit welchen Frauen im Spitzensport, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung auch heute noch regelmässig konfrontiert sind. Es ist definitiv an der Zeit, die vielen Vorurteile bezüglich «Mannsweibern» und «harte sportliche Kämpfe sind nichts für das zarte Geschlecht» auf den Scheiterhaufen der Geschichte zu verbannen.
RaBe sprach mit Monika Hofmann vom Autorinnenkollektiv: