Heute ist es genau ein Monat her, seit der Bundesrat für die Schweiz den Ausnahmezustand erklärt hat. Innerhalb von kürzester Zeit wurde unser Alltag komplett auf den Kopf gestellt. Seither sind wir dazu verpflichtet, wann immer möglich zu Hause zu bleiben und mit unseren Mitmenschen auf körperliche Distanz zu gehen. Home-Office und Soziale Isolation – so lautet das Credo des Bundesrats.
Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn der Ausnahmezustand geht keineswegs spurlos an uns vorbei. Laut dem Schweizerischen Sorgentelefon «die dargebotene Hand» melden sich seit Anfang Monat immer häufiger Menschen, denen es psychisch schlecht geht. Schliesslich lösen die fehlenden sozialen und physischen Kontakte nicht nur Langeweile aus, sondern auch Stress und Frustration. Alles in allem ist das Coronavirus für unsere psychische Gesundheit also eine ziemliche Belastung.
Doch weshalb macht uns die Quarantäne eigentlich dermassen zu schaffen? Und was können wir tun, damit es uns auch in schwierigen Momenten wieder besser geht? Antworten auf diese Fragen liefert uns die Psychologin und Life-Coachin Annalisa Stefanelli. Sie ist davon überzeugt, dass der aktuelle Ausnahmezustand durchaus eine gute Chance für Veränderung ist, auch wenn es uns vieleicht schwer fällt, das zu akzeptieren. «Wer sich einsam oder verlassen fühlt, kann versuchen, die Situation mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten», erklärt Stefanelli im Gespräch mit Radio RaBe. «Wir haben nun die Möglichkeit herauszufinden, was uns wirklich wichtig ist und was uns im Alltag Freude bereitet». Diese Herangehensweise nennt sich positive Psychologie und kann uns gerade in Krisenzeiten helfen, wieder etwas Struktur in unseren Tagesablauf zu bringen. Geht es nach Annalisa Stefanelli, gibt es insgesamt acht Prinzipien, die bei bewusster Anwendung eine positive Wirkung auf unseren Alltag haben können: Positives Denken, Geborgenheit, Gelassenheit, Achtsamkeit, Spiritualität, Menschliche Güte, Vertrauen und Verzeihen. Aber auch gewöhnliche Aktivitäten wie Gartenarbeit, Spaziergänge und Meditation können dabei helfen, unsere Stimmung wieder etwas anzuheben, wenn es uns schlecht geht.
Allerdings sollte man sich nicht davor scheuen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn negative Gefühle und Phasen der Unsicherheit zu lange anhalten. Die Psychologin Annalisa Stefanelli hat dazu kurzerhand eine eigene Plattform gegründet, auf der man sich helfen lassen kann.
Wer dringend Hilfe benötigt kann sich an folgenden Dienst wenden: Die dargebotene Hand unter der Telefonnummer 143.