Heute im RaBe-Info berichten wir ausführlich über die Situation der Menschen, welche am Rande der Gesellschaft leben: Wir sprechen mit Ruedi Löffel von der Gassenarbeit Bern.
Berner Gassenarbeit zu Corona-Zeiten
Menschen, die von Armut betroffen sind, Obdachlose sowie Drogen- und Alkoholabhängige – diese Menschen wurden von der Corona-Krise besonders hart getroffen.
Während sich ein Grossteil der Bevölkerung bequem ins Homeoffice zurückziehen und Social Distancing praktizieren konnte, veränderte sich der Alltag auf den Berner Gassen dramatisch. Auf einmal gab es weniger Betten in den Notschlafstellen, weniger Spenden von Passant*innen und weniger Orte, an denen sich die Betroffenen aufhalten durften. «Eine Ausgangslage, die schnell einmal zu Konflikten mit repressiven Organen wie der Polizei führt», erklärt Sozialarbeiter Ruedi Löffel im Gespräch mit Radio RaBe.
Trotz der Krise und der Aufforderung zu Hause zu bleiben, war er in den vergangenen Wochen und Monaten gemeinsam mit seinen Teamkolleg*innen von der kirchlichen Gassenarbeit auf den Strassen Berns unterwegs. Obwohl die Solidarität von Seiten der Bevölkerung gross sei, hätten sie alle Hände voll damit zu tun, um den Bedürfnissen ihrer Klient*innen während der Krise gerecht zu werden. Das lag nicht zuletzt daran, dass das Hilfsangebot der kirchlichen Gassenarbeit in den vergangenen Wochen von deutlich mehr Menschen als gewohnt beansprucht wurde als sonst. «All diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit», erklärt Ruedi Löffel im Interview.
Vor zwei Jahren, zu ihrem 30. Geburtstag, haben wir bereits ausführlich über die Gassenarbeit Bern berichtet, hier geht’s zu diesem Post.