Heute im RaBe-Info: Naturschutz sei kein Luxus den man sich leistet oder nicht, sondern auch Schutz vor Pandemien, die Wirtschaftskrisen auslösen – sagt Pro Natura. Dann wird es lustig: Die Kulturschaffenden Matto Kämpf und Rolf Hermann bringen ihre Lesung aufs Trottoir Zuhause. Und zu guter Letzt nehmen wir dich mit auf einen Stadtrundgang zum 2000sten Jubiläum der Stadt Solothurn.
Podcast der ganzen Sendung:
Naturschutz ist Pandemieschutz
Die Naturschutzorganisation Pro Natura bringt sich ein in den politischen Diskurs rund um die wirtschaftlichen Folgen von Covid 19. Laut der ETH Zürich könnte die Coronakrise die Schweizer Volkswirtschaft über 35 Milliarden Franken kosten. Um die Wirtschaft zu stützen könnte es zu Programmen und Investitionen kommen, die auf Kosten der Biodiversität, Geld in die Volkswirtschaft pumpen. Doch Biodiversität sei kein Luxus, den man sich manchmal einfach nicht leisten könne, sagt Stella Jegher, Leiterin Internationales und Politik von Pro Natura. Im Gegenteil, die Natura sei unsere Lebensgrundlage und eben auch Schutz vor Krankheiten wie Covid 19. Denn wenn der Lebensraum der Tiere verschwindet, kommen diese zu den Menschen und verbreiten Krankheiten.
Kämpf & Hermann: Helden der Troittoir-Literatur
«Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt der Berg eben zum Prophet», dürfte sich Schriftsteller Matto Kämpf gedacht haben, als er die Trottoir-Lesung zusammen mit seinem Berufskollegen Rolf Hermann ins Leben rief. Die zwei sind sich bestens vertraut, denn wenn sie nicht gerade an ihren eigenen Büchern schreiben, treten Hermann und Kämpf als Teil des Trios Gebirgspoeten auf. Weil aufgrund der Corona-Pandemie alle Vorstellungen abgesagt werden mussten, liefern die beiden ihre Literatur nun quasi aus.
Für 200 Franken kann man Matto Kämpf und Rolf Hermann zu sich nach Hause bestellen, wo die zwei 20 Minuten lang Texte vortragen. Selbstverständlich tun sie dies in sicherem Abstand, also vom Trottoir aus, über den Gartenzaun hinweg über den Balkon hinauf. Angesetzt waren ursprünglich Lesungen in Bern, Biel, Basel, Zürich und Luzern – aufgrund der grossen Nachfrage sind nun bereits weitere Termine unter anderem in Winterthur dazugekommen.
Der Startschuss zu den Trottoir-Lesungen fiel am letzten Donnerstag in Bern, wo Kämpf und Herrmann an insgesamt vier Stationen Texte zum besten gaben. RaBe hat die beiden Bordstein-Helden auf ihrer abenteuerlichen Reise quer durch die Stadt Bern begleitet.
2000 Jahre Solothurn
Als die Römer nach einem Aareübergang suchten, entschieden sie sich für einen Ort, den die Kelten Salodurum nannten. Aus der Siedlung entstand eine römische Festung. Dieses Jahr nun feiert die Stadt Solothurn Geburtstag und wird 2000 Jahre alt. Damit ist sie eine der ältesten Städte der Schweiz. Um das Jubiläum zu feiern finden das ganze Jahr hindurch Ausstellungen, Konzerte und Feste statt. Ausserdem gibt es eine spezielle Jubiläumsstadtführung. Historiker Erich Weber zeigt Interessierten im Rahmen der Jubiläumsführung aber nicht nur gewöhnliche Sehenswürdigkeiten. Vor allem heute unscheinbare Orte, welche aber einst die Geschichte von Solothurn entscheidend mitprägten, werden ins Rampenlicht gerückt. So zum Beispiel die Schanzmühle. Im Zuge der Industrialisierung wurde die Mühle zu einer grossen Schraubenfabrik für die Uhrenindustrie. Für diese Fabrik wurde eine der ersten Starkstromleitungen Europas angelegt. Heute ist das Gebäude ein unscheinbarer Verwaltungsbau, an dem man ohne Führung vielleicht einfach vorbeigegangen wäre.