«Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt der Berg eben zum Prophet», dürfte sich Schriftsteller Matto Kämpf gedacht haben, als er die Trottoir-Lesung zusammen mit seinem Berufskollegen Rolf Hermann ins Leben rief. Die zwei sind sich bestens vertraut, denn wenn sie nicht gerade an ihren eigenen Büchern schreiben, treten Hermann und Kämpf als Teil des Trios Gebirgspoeten auf. Weil aufgrund der Corona-Pandemie alle Vorstellungen abgesagt werden mussten, liefern die beiden ihre Literatur nun quasi aus.
Für 200 Franken kann man Matto Kämpf und Rolf Hermann zu sich nach Hause bestellen, wo die zwei 20 Minuten lang Texte vortragen. Selbstverständlich tun sie dies in sicherem Abstand, also vom Trottoir aus, über den Gartenzaun hinweg über den Balkon hinauf. Angesetzt waren ursprünglich Lesungen in Bern, Biel, Basel, Zürich und Luzern – aufgrund der grossen Nachfrage sind nun bereits weitere Termine unter anderem in Winterthur dazugekommen.
Der Startschuss zu den Trottoir-Lesungen fiel am letzten Donnerstag in Bern, wo Kämpf und Herrmann an insgesamt vier Stationen Texte zum besten gaben. RaBe hat die beiden Bordstein-Helden auf ihrer abenteuerlichen Reise quer durch die Stadt Bern begleitet.