Heute im Info reden wir über die schlechen Hygienebedingungen für viele Frauen und Mädchen weltweit. Zudem fragen wir, wie unsere Wälder den Borkenkäfer wieder loskriegen.
Und: „Surpriiiiiise“ – Ab Morgen sind die Verkäufer*innen den Strassenmagazins wieder unterwegs.
Podcast der ganzen Sendung:
Internationaler Tag der Menstruationshygiene: Streamen für bessere Hygienebedingungen
Die Organisation Viva con Agua setzt sich seit Jahren weltweit für den Zugang zu sauberem Trinkwasser und besserer Hygiene ein. Kennen tut man die Organisation vor allem durch ihre Becherspendaktionen an verschiedenen Openairs der Schweiz. Da diese in diesem, Jahr nicht stattfinden, hat Viva con Agua kurzerhand ein eigenes online Benefizfestival unter #Stream
forwater ins Leben gerufen. Bereits zwei Ausgaben des Festivals sind diesen Frühling über die Bühne gegangen. Gesammelt wurden über 100`000 Franken für Wasserprojekte in Uganda oder im Flüchtlingslager Moria. Die dritte Ausgabe des Festivals am 28. Mai fällt auf den internationalen Tag der Menstruationshygiene und widmet sich deshalb der Monatshygiene von Frauen und Mädchen weltweit. Am Online Festival treten ausschliesslich Frauen auf, der Erlös kommt Wasserprojekten in Malawi, Simbawe und Nepal zu Gute. Vor Ort engagieren sich die verschiedenen Projekte für bessere Hygienebedingungen von Mädchen und Frauen, während ihrer Menstruation. Ausserdem wird Aufklärungsarbeit geleistet, um das Thema Menstruation nach und nach zu enttabuisieren.
Berner Wälder leiden unter dem Borkenkäfer
Er ist kaum einen halben Zentimeter lang und trotzdem stellt er für Berner Wälder ein grosses Problem dar. Der Borkenkäfer ist auf dem Vormarsch, oder genauer eine Unterart namens „Buchdrucker“. Die klimatischen Bedingungen helfen ihm, sich rasch zu verbreiten, vor allem die Rinde der Fichte hat es ihm angetan.
«Dank der warmen und trockenen Sommer in den letzten Jahren, aber auch durch die Stürme, die wir im Winter hatten, sind die Wälder geschwächt. So kann sich der Borkenkäfer stark vermehren und somit auch gesunde Bäume angreifen», sagt Caroline Heiri, Leiterin Waldabteilung Mittelland. Da helfe nur rasches Fällen und Entfernen der befallenen Bäume aus dem Wald. Nicht überall ein einfaches Unterfangen, erklärt ihr Kollege Johann Kurtz von der Waldabteilung Voralpen: «Die Wälder haben hier oft eine bestimmte Funktion, zum Beispiel in dem sie eine Bahnlinie vor Steinschlag schützen.»
Die Bewirtschaftung der Wälder und die Bekämpfung von Waldschäden sei grundsätzlich Sache der Waldeigentümer*innen. Der Kanton Bern unterstützt diese dabei finanziell, so habe der Regierungsrat im Januar entschieden, das Programm zur Bekämpfung der Borkenkäfer in den Jahren 2020 und 2021 weiterzuführen. Inklusive Bundesbeiträge stünden für die beiden Jahre somit 1,6 Millionen Franken zur Verfügung.
„Surpriiiiiise“ – Endlich gehte s wieder los
Langsam aber sicher beginnt das Leben nach Corona wieder seinen gewohnten Gang zu nehmen: Geschäfte und Restaurants sind geöffnet, bald schon darf man wieder ins Kino oder andere kulturelle Veranstaltungen besuchen und ab Freitag 29. Mai 2020 stehen auch die Verkäufer und Verkäuferinnen von Surprise wieder auf der Strasse und bieten ihre Magazine an.
Hilfe zur Selbsthilfe – so lässt sich in etwa zusammenfassen, was der Verein Surprise mit seinen Strassenmagazinen leistet. Verkauft werden diese nämlich von Menschen, die in irgendeiner Form durchs soziale Netz gefallen sind oder in unserer Hochleistungsgesellschaft nicht mithalten können oder wollen. Die Corona-Einschränkungen hätten alle hart getroffen: Verein wie Verkaufende. Weil keine Magazine mehr verkauft werden konnten (der Verein finanziert sich zu 65% aus diesen Verkäufen), habe sich Surprise mit einer monatlichen Einbusse von rund einer Viertelmillion Franken konfrontiert gesehen, sagt Geschäftsleiterin Jannice Vierkötter. Dank Spendengeldern von Privaten und Stiftungen seien sie trotzdem über die Runden gekommen. Die finanzielle Misère war bei Surprise nicht nur auf der Betriebsebene spürbar, sondern hat sich natürlich vor allem auch bei den Verkäufern und Verkäuferinnen ausgewirkt. Noch fast schlimmer als der Geldausfall sei aber gewesen, dass die sozialen Kontakte weggefallen seien, sagt der 64-jährige Urs Habegger, der normalerweise fünf Mal die Woche am Bahnhof Rapperswil Strassenmagazine verkauft. Entsprechend freue er sich ungemein, am Freitag endlich wieder loslegen zu dürfen und eine brandneue Ausgabe verkaufen zu können.
Weil viele der Verkäufer und Verkäuferinnen selber in die Risikogruppe fallen, hat Surprise ein Schutzkonzept erstellt und führt mit allen Verkaufenden entsprechende Schulungen durch. Mehr dazu im Interview mit Jannice Vierkötter und Urs Habegger: