LOLA eröffnet einen Laden im Berner Mattenhofquartier, in Schweizer Ställen herrschen katastrophale Bedingungen für Schweine und Velafrica bittet am heutigen Tag des Velos um Fahrräder für Afrika. Dies und mehr im Info-Podcast zu hören:
Den LOLA gibt’s bald auch im Mattenhof
Bio, saisonal, unverpackt, vegan – mit diesen Worten wirbt der Lorraineladen LOLA um Kundschaft. Seit über 20 Jahren gibt es den Quartierladen, betrieben von Contact, einer Berner Stiftung für Suchthilfe. Somit ist der LOLA ein Non-Profit-Geschäft, neben dem Verkauf von nachhaltigen Produkten steht die Arbeitsintegration von Menschen mit besonderen Biografien im Zentrum.
Im August nun eröffnet in den Räumlichkeiten von Dany’s Quartierladen, am Cäcilienplatz mitten im Mattenhofquartier, eine zweite LOLA-Filiale. «Es wird viele Bioprodukte geben, aber wir werden die Renner aus dem Sortiment von Dany’s Quartierladen weiterhin anbieten», erklärt Daniel König, Betriebsleiter vom LOLA, auch wenn es Marken seien, die sie nicht vorbehaltlos gut fänden. «Wir müssen ja nicht päpstlicher sein als der Papst», so König im Interview mit RaBe.
Katastrophale Zustände in Schweizer Schweine-Ställen
Gestern veröffentlichte die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus verdeckt gemachte Aufnahmen aus Schweizer Schweineställen. Zu sehen sind kranke, verletzte und tote Schweine – sowie Ställe, in denen nicht einmal die Mindeststandards des Tierschutzgesetzes eingehalten werden. «Die Bilder stammen aus 13 verschiedenen Betrieben in sieben verschiedenen Kantonen, wobei die Zustände überall vergleichbar sind. Somit gehen wir davon aus, dass die Aufnahmen repräsentativ sind für die ganze Schweiz», sagt Tobias Sennhauser, Präsident von «Tier im Fokus».
Im selben Zeitraum, in dem die Aufnahmen entstanden seien, lief ausserdem ein Programm mit Tierschutzkontrollen im Auftrag des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Von den vertieften, unangemeldeten Kontrollen erhoffte sich das BLV eine präventive Wirkung. Ohne Erfolg: «Viele Landwirt*innen missachten systematisch die Regeln, selbst wenn Kontrollen angekündigt wurden», so Sennhauser.
Die Stiftung für das Tier im Recht hat bereits gegen neun Betriebe Anzeigen eingereicht, wegen Verstoss gegen das Tierschutzgesetz.
Afrika gehen die Spendenvelos aus
In vielen afrikanischen Ländern mangelt es derzeit an Spendenvelos. Aufgrund der Corona-Krise konnte die Schweizer Hilfsorganisation Velafrica in diesem Frühjahr so gut wie keine Velos exportieren. Sabine Zaugg von Velafrica erklärt im Gespräch mit Radio RaBe: «In den vergangenen zwei Monaten war es uns nicht möglich die dringend benötigten Velosammlungen und Reparaturen durchzuführen».
In Ländern wie Tansania, Madagaskar oder der Elfenbeinküste macht sich der Exportstop von Spendenvelos nun bereits bemerkbar – so vor allem für die verschiedenen Partnerunternehmen von Velafrica. Viele von ihnen mussten ihren Betrieb teilweise oder sogar gänzlich einstellen und konnten somit auch keine Velos mehr verkaufen. Dabei wäre die Nachfrage gerade jetzt in Zeiten von Corona besonders gross, betont Sabine Zaugg: «In afrikanischen Ländern ist das Velo derzeit genauso gefragt wie bei uns in der Schweiz. Damit können die Menschen gesund durch die Corona-Krise navigieren. Ausserdem ermöglicht es ihnen den Zugang zur Gesundheitsversorgung und den Transport von lebensnotwendigen Gütern». Zum internationalen Velotag vom 3. Juni hat die Hilfsorganisation nun eine grössere Spenden-Kampagne lanciert. Damit soll sichergestellt werden, dass die Menschen in den betroffenen Ländern auch weiterhin auf günstigem Weg in den Besitz eines Velos kommen und damit in ihre Zukunft investieren können.